13. 04. 2014, 10:27
(12. 04. 2014, 23:20)dt8.de schrieb:(12. 04. 2014, 22:17)hopperpl schrieb: So verspätet der RE auch sein mag, die S-Bahn in BB bekommt man immer; beide teilen sich bis Vaihingen (Rohr) das Gleis.
Immer? Warum? Das Argument, daß sich beide dasselbe Gleis teilen, ist keines, wenn der RE schon in Herrenberg verspätet ankommt. Die S-Bahn wartet offiziell nicht. Und die eingleisigen Abschnitte, die die Verspätungen am ehesten erzeugen, liegen südlich von Herrenberg. Ebenso, wenn der eine Flügel auf den anderen Flügel warten muß.
Die S-Bahn wartet zwar in Herrenberg nicht, aber in Böblingen fährt die S-Bahn nicht los, bis der vorrangige RE durch ist. Wenn der RE so verspätet ist, dass die S-Bahn doch frei bekommt, dann steht die 46' S-Bahn bereits in Böblingen. Und wenn keine 46' S-Bahn fährt, da es außerhalb der HVZ ist, dann kommen keine 2000 Pendler zusammen.
Eines der drei gilt, aber nicht alle zusammen. Und wir suchen uns auch nicht bei jedem Argument ein anderes aus.
(12. 04. 2014, 23:20)dt8.de schrieb: Und bei den heutigen Umsteigewegen am Hbf haben auch Fahrgäste z.B. nach Bad Cannstatt einen Vorteil, wenn diese schon in Vaihingen auf die S-Bahn umsteigen können.
Und auch das entlastet den Hbf bzw. die derzeit etwas knapp bemessenen Umsteigewege. Belastung ist nicht nur die Zugzahl, sondern auch die Personenzahl auf Zu- und Abwegen.
Die Zuganzahl ändert sich in keinem Fall. Es kommen keine Züge hinzu und kein Zug entfällt. Die Personenanzahl ändert sich ebenfalls nicht die "durch" den Hauptbahnhof kommen. Einzig die Zustiegszahl ändert sich, in einem Fall sind die Bahnen voller, im anderen Fall steigen mehr Personen ein. Je voller die Bahn, desto länger dauert das Einsteigen. Ab einer bestimmten Fülldichte im Zug dauert es aber länger wenn wenige Fahrgäste um-/aussteigen, als wenn viele das tun. Denn diese kommen weder rein, noch raus.
Mir ist das deswegen zu schwammig, es würde zu einer Entlastung führen. Außerhalb der HVZ ist das definitiv der Fall. Dort ist die Fülldichte nicht so hoch, dass dieser genannte Effekt eintreten kann. Nur außerhalb der HVZ fehlen wieder die Pendler. 20 Leute weniger auf dem Bahnsteig, dafür mehr in einem einzelnen Zug heißt keineswegs zwingend Entlastung. Im Gegenteil, es könnte genauso Mehrbelastung heißen, da andernfalls diese 20 Leute auf dem Bahnsteig in mehr Züge verteilt werden können.
Umsteigewege kann ich auch nicht gelten lassen. Der Umsteigeweg Böblingen beträgt weniger als 7 Meter ebenerdig. Optimalanschlag. Einen Kurzweg, den Vaihingen niemals erreichen wird, dort ist eine Treppe runter und wieder rauf zum anderen Bahnsteig erforderlich. Die Argumentation Umsteigeweg+S2/S3 funktioniert hier auch nicht als Argument. Die Linien S4/S5/S6 halten weder Vaihingen noch Bad Cannstatt (siehe oben). Es geht nicht zu sagen, alle Pendler wollen ausschließlich in die S2/S3 umsteigen. Und niemand will in die S1 (BB) und HBF braucht auch niemand aus dem RE die S4/S5/S6. Ansonsten passiert genau das, es wird zu fokussiert und dabei entstehen dann genau die fiktiven Pendler, die real nicht existieren. Wem jetzt die Umsteigewege ab HBF zur S4-S6 zu unbequem sind, der steigt Böblingen um. Wir haben bereits festgelegt, dass dort der Abschluss immer gewährleistet ist (siehe Anfang des Beitrags). Derjenige wird in Zukunft nicht Vaihingen umsteigen, um dort eine Treppe zu benutzen.
Und jetzt passiert in der Argumentation immer merkwürdiges: Entweder dieser fiktive Pendler wechselt jetzt magisch seinen Arbeitsplatz und will zur S2/S3 und nicht mehr zur S4-S6, oder er wechselt magisch seinen Wohnort und wohnt irgendwo in Böblingen (und nicht länger südlich von Herrenberg) oder der RE wartet magischerweise immer auf die S-Bahn, welche nun uneingeschränkten Vorrang bekommt, sodass Anschlüsse verschwinden, oder aber das Treppe runter und wieder rauf wird bequemer, als das 7-Meter quer ebenerdig über den Bahnsteig. Der Pendler hat sich aber nicht magisch verändert, er wird weiterhin Böblingen umsteigen und nicht Vaihingen.
dt8.de - ich verstehe und akzeptiere die Vermeidung dieser störenden Umsteigewege HBF ja. Geht mir genauso. Und dass Vaihingen kürzer und einfacher wäre. Das ist keine Frage. Aber die sind eben in Böblingen noch kürzer. Dann kommt, die S-Bahn wartet nicht auf den RE. Gleichzeitig heißt es, die S1 hat massiv Verspätung, da sie den RE vorbeilassen muss. Was auch der Realität entspricht. Dann kommt, der RE in Vaihingen ermöglicht einen besseren Anschluss an Degerloch. Nur gibt's keinen, die U8 fährt dann nur alle 20 Minuten, eine U12 fährt dort nicht mehr. Mit der U3 heißt ein weiteres Mal umsteigen, welches ja gerade Vaihingen vermeiden soll. Und die U14 fährt nirgendwo nach Möhringen oder Degerloch, welche als Einzugsgebiete genannt wurden. Dann arbeiten eben alle Wallgraben und müssen über Hauptbahnhof. Was wieder nicht sein kann, da niemand einen 30 Minuten Umweg im 15-Min Takt der S1 nimmt, sondern in Böblingen umsteigt. Dann wollen alle zum Flughafen, aber eine Studie belegt, die Rohrer Kurve sei unnötig. Und dann natürlich, warum kein Halt des RE in Hulb? Ist kein Hub (Verkehrsknoten) ist richtig, aber dort steigen 15.000 Pendler täglich aus. Mit Fußweg zum Arbeitsplatz. Das Industriegebiet Hulb ist 4x so groß, wie Vaihingen/Wallgraben. Und für diese entfällt 1x Umsteigen.
Bei jedem Argument hake ich nach und dann wird das Argument ruck-zuck gewechselt. So schnell kommt man gar nicht hinterher. Zu den einzelnen Argumenten, wenn man sie nicht direkt wiederlegt, finden sich 20-30 Pendler. Oder 1000 Fiktive, die angeblich 30 Minuten Umweg fahren um 5-10 Minuten Wartezeit zu vermeiden, aber ansonsten mit jeder Minute Fahrweg rechnen. Und wenn dann das Argument Bequemlichkeit übrig bleibt, gilt dieses auch nur sehr ausgewählt - Böblingen Umsteigeweg nicht oder Hulb Haltepunkt z.B. nicht. Das kann so nicht sein. Verbesserungen ergeben sich durch praktisch jede Änderungen, einige Pendler finden sich immer, die durch die Station Österfeld Verbesserungen erfahren haben. Und genauso finden sich Pendler, die durch den Wegfall der Station durch kürzere Fahrzeiten Verbesserungen erfahren werden (so wie früher). Deswegen sind das alles bis jetzt so wischi-waschi Argumente. Ohne Substanz. Und deswegen suche ich echte, substantielle Argumente.
Und dann bleibt noch übrig, dass der RE auch in der HVZ praktisch "leer" durch die Gegend fährt, wenn man die Fülle und Zugzahl der S-Bahn dagegen zur Referenz nimmt. Da sind die Stadtbahnen und Busse gar nicht berücksichtigt. Dennoch sollen sich die Fahrgastzahlen in Vaihingen Bahnhof durch den RE-Halt um 33% absolut erhöhen.
Wenn's ein reines Prestige Objekt werden soll, der Regionalhalt, da Bad Cannstatt auch einen hat, warum auch nicht. Man gibt zur Imagepflege sonst mehr aus. Sowas wäre ein substantielles Argument. Stuttgart braucht den Südbahnhof.