27. 08. 2013, 22:40
(27. 08. 2013, 21:09)Alt-Schmöckwitz schrieb: 1. Abschnitte wie Innenstadt - Sillenbuch sind so nachfragestark, dass eine stetige Nachfrage über den ganzen Tag vorhanden ist. Der Anteil der Fahrgäste nach "weiter draußen" ist deutlich geringer. Also keinerlei Gefahr für solche "innere Abschnitte".
Logischerweise ist der Anteil weiter draußen geringer. Endet die U7 in Sillenbuch, dann fehlen die Fahrgäste, die in Ostfildern und deren Stadtteilen wohnen. Sowie die Fahrgäste aus Heumaden. Also sind die Züge nach Sillenbuch leerer.
Fahrgäste, die von Sillenbuch in Richtung Heumaden, Ostfildern gefahren sind, fehlen dann ebenfalls. Die Züge fahren nicht mehr.
Fahrgäste, die in beide Richtungen fahren, für Beruf/Stadt und Freizeit/Nellingen, müssen für die fehlende Strecke das Auto nehmen. Entweder verzichten diese dann komplett auf die Stadtbahn. Oder fahren z.B. zum Sparen in die Zone 10 (Bopser) mit dem Auto und verzichten auf die 20. Oder fahren gar komplett mit dem Auto, wenn ein Abo sich nicht mehr lohnt und unattraktiv wird.
Zu behaupten, die Züge werden unverändert gleich nachgefragt, ist vollkommen absurd. Logischerweise gehen die Fahrgastzahlen in Sillenbuch, Silberwald, Ruhbank, Waldau dann zurück. Die Leute benutzen Bus und Bahn gerade auch deswegen, weil diese den ganzen Tag fahren. ÖPNV außerhalb der HVZ in den Außenästen abzuschaffen bzw. dann in zweiter Stufe auch komplett - führt dazu, dass niemand diesen mehr benutzen wird. Wie auch, wenn jemand mal länger arbeitet, kommt er ja nicht mehr nach Hause. Schon allein eine Fahrzeitverlängerung von 15-30 Minuten für die Rückfahrt führt zum subjektiven Eindruck, man komme ab 18:00 Uhr nicht mehr nach Hause.
(27. 08. 2013, 21:09)Alt-Schmöckwitz schrieb: 2. Der Vergleich mit dem Nachtverkehr ist abstrus. Völlig andere Nachfragestruktur. Gesellschaftlicher Wandel im Freizeitverhalten war der entsch. Faktor. Berufsverkehr mit hohen Grundnachfragen etc. spielte keine Rolle.
Der gesellschaftlicher Wandel dazu ("Nachtleben") findet seit Anfang der 80er Jahre statt. Teilweise sogar noch älter in anderen Städten. Die Nachtbusse kamen viel, viel, viel, viel später und waren dennoch die ersten Jahre leer. Der Wandel ist somit kein Grund, sondern die stabile und vollständige Anfahrt praktisch aller Stadtteile und die Nähe der Haltestellen zu den regulären Stadtbahn/Bus-Haltestellen. Und seitdem die S-Bahn ebenfalls nachts fährt, haben sich die Fahrgastzahlen im Nachtverkehr um über 50% erhöht. Und nicht das Freizeitverhalten/Nachtleben ist seitdem um 50% gestiegen.
Und auch weiterhin sind viele Nachtbuslinien leer. Würde man diese wegstreichen, würden wieder viele abspringen. Weil man sich dann nicht mehr drauf verlassen kann. Irgendwas fährt mich von Schlossplatz/Hauptbahnhof nach Hause - darin liegt der Erfolg.