10. 04. 2013, 02:42
(09. 04. 2013, 21:22)dt8.de schrieb: Teuer ist relativ. Unter Annahme vergleichbarer Objekte aber in Weil der Stadt sicher nicht teurer als in Stuttgart. Sicer kann man dort dasselbe Geld ausgeben - bekommt dann aber "mehr".
Ansonsten: was spricht gegen einen Umzug nach Stuttgart?
Ein geerbtes Einfamilienhäuschen Baujahr ´54, mit großem Garten, das zwar für den Eigenbedarf ideal ist, man bei einem Verkauf aber aufgrund der Bausubstanz keinen Preis erzielen würde, um irgendwo in der Umgebung etwas gleichwertiges zu erhalten.
(09. 04. 2013, 21:22)dt8.de schrieb: Daß es aber so ist, ist ja nunmal keine Überraschung, sondern ist bekannt und wurde bei der Wohnortwahl in Kauf genommen. Sicher kann man versuchen, das zu ändern. Den dafür richtigen Weg habe ich auch genannt - über den Kreistag. Nur der bestimmt das. Man sollte aber vorher genug Mitstreiter dafür finden, und ich bin mir sicher, man wird in den Gegenden nicht genug finden. Und das bedeutet wieder, daß ein besseres Angebot trotzdem nicht genutzt würde.
Ich spreche nicht für mich. Allein für den Nachbarort hieß es schon vonseiten des VVS, dass die Anbindung Sonntags kaum VVS-würdig ist.
(09. 04. 2013, 21:22)dt8.de schrieb: Oder eben nach Stuttgart ziehen. Im Normalfall zieht in die Randgebiete derjenige, der den ÖPNV nicht braucht. Und der weiß, worauf er sich darauf einlässt.
Das kommt mir ein bisschen vor wie diejenigen, die auf das Land ziehen, und dann gegen den Bauern klagen, weil der Hahn morgens um fünf kräht, der Misthaufen stinkt und die Kühe Glocken tragen.
Wie oben geschildert, ist es in der Region Stuttgart auch eine Glücksache, ob man eine gute Anbindung hat. Wenn Silberberg nicht an der S-Bahn-Trasse liegen würde, würde dort wahrscheinlich am Tag 4 mal der Bus vorbeischauen. So kommt die S-Bahn halt alle 15 Minuten in der HVZ. Oder ob eine Busschleife abhängig vom S-Bahn-Takt noch Zeit hat, einen weiteren Ort einzubinden. Du tust grade so, als sei die Region eine wenige Jahrzehnte alte Retortenstadt und jeder konnte es sich aussuchen, wo er wohnt. Btw: In Stuttgart-Hausen hat man auch nicht mit ner Stadtbahn rechnen können, oder? Die haben ja eigentlich auch Pech gehabt, weil sie ja auch in einem Randgebiet wohnen. Und jetzt gibts völlig überzogen ne U-Bahn im 10 min-Takt für ein Mini-Wohngebiet? Und da darf man nicht mal auf andere Situationen verweisen?
(09. 04. 2013, 21:22)dt8.de schrieb: Wonach sonst? Natürlich geht das nach Fahrgastzahl. Wenn das nach gefahrenen Kilometern ginge, dann wäre es ja ein ideales Geschäftsmodell, in dichtem Takt mit leeren Fahrzeugen heiße Luft durch die Gegend zu transportieren - also genau das, was Du in Stuttgart kritisierst. Nur woher soll das Geld dann kommen? Das funktionierte ohne VVS nicht, mit VVS auch nicht.
Und wenn man schon auf das "zu gut" versorgte Stuttgart zeigt, dann könnte man natürlich auch hinterfragen, was der Grund ist, daß in den Landkreisen jede Busanschaffung nach GVFG gefördert wird, in Stuttgart jedoch nicht. Was nebenbei dazu führt, daß in den Kreisen im Regelfall kein Bus älter als 8 Jahre wird, in Stuttgart aber 14 Jahre.
Daß es also in Stuttgart allen auf Kosten der "ländlichen" Bereiche gut geht, ist nicht die ganze Wahrheit.
Ich beglückwünsche die Stadt Stuttgart zu Ihrer Entscheidung, ihre über alle Maßen erschaffene Luxusanbindung mit Luxusfahrzeugen und Luxushaltestellen, für die natürlich - entgegen der Darstellung - auch das Fahrtgeld der Einpendler aus anderen VVS-Kreisen herhält, die mit ihrem Zeitticket nur zur Arbeit und zurück und nicht wie viele Einwohner von sozialen Brennpunkten in Stuttgart spazieren fahren wenigstens sonntagmorgens, wenn die meisten noch von der Sauftour samstagsnachts ratzen ein wenig einzudämmen und somit, um die verkotzten und alkoholbeschmierten Fahrzeuge zu reinigen aus dem Verkehr gezogen werden.
Ich frage mich, warum es für die Landkreise, wo die Zone (welche natürlich auf dem Land verkehrsmitteltechnisch viel weniger Möglichkeiten bietet als die Zonen 10/20 in der Stadt) dasselbe kostet wie in der Stadt Stuttgart. Wenn doch auf dem Land alles so viel billiger ist, wie du sagst, warum dann nicht auch der ÖPNV, denn schlechtere Leistung = weniger Preis? Du sieht dass man sich hier im Kreis bewegt. Meiner Meinung nach müssen die Kompetenzen mehr regional gebündelt werden, dass nicht derartige Ungleichheiten im gleichen sauteuren Verkehrsverbund entstehen.