09. 04. 2013, 21:22
(09. 04. 2013, 16:50)338kmh schrieb: Diese Argumentation ist nur zum Teil richtig. Selbst auf dem Land ist im Kreis Böblingen das Wohnen teuer.
Teuer ist relativ. Unter Annahme vergleichbarer Objekte aber in Weil der Stadt sicher nicht teurer als in Stuttgart. Sicer kann man dort dasselbe Geld ausgeben - bekommt dann aber "mehr".
Ansonsten: was spricht gegen einen Umzug nach Stuttgart?
(09. 04. 2013, 16:50)338kmh schrieb: Also grade für die Randzeiten sollte man wenigstens mal eine Grundabdeckung hinbekommen. Ein Zweistundentakt ist ein Witz.
Daß es aber so ist, ist ja nunmal keine Überraschung, sondern ist bekannt und wurde bei der Wohnortwahl in Kauf genommen. Sicher kann man versuchen, das zu ändern. Den dafür richtigen Weg habe ich auch genannt - über den Kreistag. Nur der bestimmt das. Man sollte aber vorher genug Mitstreiter dafür finden, und ich bin mir sicher, man wird in den Gegenden nicht genug finden. Und das bedeutet wieder, daß ein besseres Angebot trotzdem nicht genutzt würde.
Oder eben nach Stuttgart ziehen. Im Normalfall zieht in die Randgebiete derjenige, der den ÖPNV nicht braucht. Und der weiß, worauf er sich darauf einlässt.
Das kommt mir ein bisschen vor wie diejenigen, die auf das Land ziehen, und dann gegen den Bauern klagen, weil der Hahn morgens um fünf kräht, der Misthaufen stinkt und die Kühe Glocken tragen.
(09. 04. 2013, 16:50)338kmh schrieb:(08. 04. 2013, 22:35)dt8.de schrieb: Das Angebot erzeugt die Nachfrage. Wenn das Angebot fehlt, der Bus also nur morgens und abends einmal fährt, dann gibt es auch keine Fahrgäste und keine Fahrgeldeinnahmen.
Eben deshalb ist es falsch, die Fahrgeldeinnahmen lediglich nach Fahrtaufkommen zu verteilen, an einer Stelle zu klotzen und teils im 10 min-Takt mit 5 Leuten zu fahren und woanders fährt gar nichts.
Wonach sonst? Natürlich geht das nach Fahrgastzahl. Wenn das nach gefahrenen Kilometern ginge, dann wäre es ja ein ideales Geschäftsmodell, in dichtem Takt mit leeren Fahrzeugen heiße Luft durch die Gegend zu transportieren - also genau das, was Du in Stuttgart kritisierst. Nur woher soll das Geld dann kommen? Das funktionierte ohne VVS nicht, mit VVS auch nicht.
Und wenn ein Kreis ein dichteres Angebot will, dann steht es dem Kreis zu, das zu finanzieren. Sollte das zu mehr Fahrgästen führen, dann gibt es (nach der nächsten Zählung) mehr Einnahmen, wenn nicht, warum sollten das die Stuttgarter bezahlen, indem sie dann weniger erhalten?
Bei 5 Leuten gibt es übrigens auch keinen 10-Minuten-Takt (wenn mal von der Last-Gegenrichtung absieht), und demnächst ist auch in Stuttgart Sonntag vormittags Halbstundentakt.
Und wenn man schon auf das "zu gut" versorgte Stuttgart zeigt, dann könnte man natürlich auch hinterfragen, was der Grund ist, daß in den Landkreisen jede Busanschaffung nach GVFG gefördert wird, in Stuttgart jedoch nicht. Was nebenbei dazu führt, daß in den Kreisen im Regelfall kein Bus älter als 8 Jahre wird, in Stuttgart aber 14 Jahre.
Daß es also in Stuttgart allen auf Kosten der "ländlichen" Bereiche gut geht, ist nicht die ganze Wahrheit.