30. 03. 2013, 09:54
(29. 03. 2013, 18:49)Alt-Schmöckwitz schrieb: Wie hier einige jahrzehntelang gewachsene Verkehrsströme brechen wollen, befremdet mich.
Entlang des Nesenbachtals muss es eine durchgehende Verbindung geben! In einem tal gab es historisch schon immer bedeutende Verkehrsströme und das hat sich im modernen Stuttgart nicht geändert. Aufgrund von - noch nicht mal belegten - betrieblichen Vorteilen die U1 (oder wie immer sie dann heißt) ab Innenstadt Richtung Botnang zu lenken, ist ein schlechter Witz.
Fahrgäste aus den Bereichen Cannstatt, Metzstr., Stöckach, Charlottenplatz, Rathaus usw. brauchen eine direkte Verbindung nach Heslach (die Brechung dort ist schon das Äußerste was vertretbar ist). Sinnvollerweise heißt diese verbindung wie schon seit den 20er (!) Jahren Linie 1 bzw. U1 !!!
Es geht ja nicht darum, etwas beizubehalten, weil es eben immer schon so war. Heutzutage folgt man bei der Linienführung nach Möglichkeit den tatsächlichen Fahrgastströmen, um die Zahl der Umsteiger zu minimieren. Schließlich empfindet der Fahrgast jedes Umsteigen als eine Minderung der Attraktivität. Aus vielen Untersuchungen weiß man auch, daß die Zahl der Verkehrsteilnehmer, die auf das ÖV-Angebot zurückgreifen, mit jedem zusätzlichen Umsteigevorgang kleiner wird. Sicher wird die SSB nach Erhebungen von Fahrgast- und Umsteigerzahlen entsprechende Computersimulationen laufen lassen, bevor es zu einer Entscheidung zu einer Änderung kommt.
Ein weiterer Punkt aus meiner Sicht ist, daß Durchmesserlinien möglichst der City gegenüberliegende Endpunkte anfahren sollten, um dem eigenen PKW Konkurrenz zu bieten. Z.B. liegt Mühlhausen gegenüber von Vaihingen und Botnang gegenüber von Fellbach. Bei Gerlingen und Möhringen (U6) ist das jedoch nicht der Fall. Da ist man mit dem Auto über die Solitude schneller. Da wäre Gerlingen-Nellingen schon einleuchtender.
All diese Punkte, bis hin zu den Fragen, wieviele Fahrzeuge man insgesamt für ein Konzept benötigt und wie hoch die späteren Betriebskosten im Vergleich zum Status Quo sind, werden vor jeder Angebotsänderung eingehend geprüft. Bevor etwas an den Markt geht, wird es auf Herz und Nieren geprüft und sollte sowohl dem Kunden wie letztlich auch dem Verkehrsunternehmen Vorteile bringen.