Umfrage: Für oder Gegen Stuttgart 21, wie ist eure Meinung??
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Ja ich bin dafür! S21 soll gebaut werden!
40.16%
49 40.16%
Ich weiß nicht! Beides ist nicht schlecht!
8.20%
10 8.20%
Nein S21 soll auf keinen Fall gabaut werden! Es gibt bessere alternativen!
51.64%
63 51.64%
Gesamt 122 Stimme(n) 100%
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Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage
(12. 09. 2011, 07:49)noname schrieb: Demokratisch legitimiert bedeutet: Es wurde jahrelang eine Koalition von der Bevölkerung gewählt, die zu 100 % hinter dem Projekt steht.
Wie viele Wahlen gab es denn, seitdem das Projekt ernsthaft zur Diskussion steht, also etwa 1994? Nach meiner Rechnung vier, also 1996, 2001, 2006 und 2011. Und vor allem: in welcher davon konnte man S 21 wirklich als ein, ich sage mal, wahlkampfbestimmendes Thema bezeichnen? 1996 war die Sache noch einigermaßen frisch, und ich glaube mich auch noch an eine durchaus positive Grundstimmung in der Bevölkerung für das Projekt erinnern zu können, da sicher noch nicht alle Details und vermeintliche Probleme in der heutigen Tiefe bekannt waren, und vor allem noch nicht anseitsweise so viel Porzellan von allen Beteiligten zerschlagen war wie heute.
2001 verkaufte Erwin Teufel die Vorfinanzierungszusage des Landes für die NBS noch relativ kurzfristig vor der Wahl als angeblichen "Durchbruch" im scheinbar hoffnungslos festgefahrenen S21-Prozeß, was ihm zumindest nicht geschadet hat (dabei blieb es dann aber auch); und 2011 wissen wir ja selbst noch gut genug. Das heißt aber im Umkehrschluß auch, daß praktisch von Ende der 1990er-Jahre bis zu den Vertragsunterzeichnungen 2009 (mit unbedeutenden Unterbrechungen) das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung als "klinisch tot" und als völlig realitätsfernes Luftschloß der fernen Zukunft galt, das "sowieso niemals kommt", und deshalb für die jeweiligen Wahlentscheidungen einigermaßen irrelevant war. Da waren andere Felder wesentlich wichtiger, auf denen Schwarz-Gelb(-Rot) in dieser Zeit offenbar nicht alles falsch gemacht hat. Aus dem gleichen Grund ist es übrigens auch äußerst billig, den Gegnern vorzuwerfen, sie kämen mit ihren Protesten um Jahre zu spät. Abgesehen davon, daß es durchaus vereinzelte Splitterproteste und Kleinkundgebungen auch schon vorher gegeben hat: warum hätte man denn gegen ein Luftschloß protestieren sollen, dessen Realisierung seit Jahren in den Sternen stand?

(12. 09. 2011, 07:49)noname schrieb: Was müsste eurer Meinung nach getan werden, damit die Stimmung in der Stadt sich wieder bessert? Baustopp? Das würde die Stimmung nicht verbessern, denn dann wären die Befürworter (siehe die Umfragewerte ein paar Beiträge vorher) sauer, also immer noch kein Frieden.
(Achtung: OT!) Da fällt mir eine vom Stuttgarter Alt-OB Rommel gern erzählte Parabel ein: Zu einem alten Rabbi kam einmal einmal ein Mann und sagte: "Ich habe ein Problem. Ich habe einen Hahn und eine Henne. Schlachte ich den Hahn, grämt sich die Henne, schlachte ich die Henne, grämt sich der Hahn. Was soll ich tun?" Der Rabbi antwortete: "Du schlachtest den Hahn." Darauf der Mann: "Aber dann grämt sich die Henne!" Der Rabbi: "Soll sie sich grämen."
Ich persönlich würde also so auf Deine Frage antworten: Ja, sofortiger Baustopp. Das wird zwar den Befürwortern nicht recht sein, aber es wird auch nichts unwiederbringlich kaputt gemacht, was ich für entscheidend halte. Dann erst einmal eine Weile warten, bis sich die Stimmung wieder beruhigt und abgekühlt hat (bei einem "Jahrhundertprojekt", das theoretisch sowie schon im Verzug ist, kann es auf ein paar Jahre mehr auch nicht ankommen, ansonsten hätten wir es schon mit der nächsten Leerphrase und Falschbehauptung zu tun. Sollten womöglich gar doch andere, kurzfristigere Interessen dahinterstehen?)
Dann mit gehörigem zeitlichen Abstand, sofern man dann nicht mit dem sanierten Kopfbahnhof als zwangsläufiger Minimallösung bereits zufrieden ist: ein Neustart, bei dem zumindest die heute bekannten Fehler und Hauptkritikpunkte von vornherein vermieden werden. Also Südflügel erhalten und Nordflügel als optisches Gegenstück modernisiert wieder aufbauen, Ingenhovens Bullaugendachentwurf (nur diesem, nicht den Gleisen selber sind die Flügel ja im Weg) anpassen oder auch ganz verwerfen, die Gäubahnstrecke mitsamt Nordkreuz als festen Bestandteil einplanen, Zulaufstrecken grundsätzlich mindestens zweigleisig und kreuzungsfrei ausführen, getrennter Fern- und S-Bahnverkehr zwischen Rohr und Flughafen, den Bahnhof vorsichtshalber lieber größer dimensioniert planen als in aktuellen Simulationen für notwendig errechnet, Bäume grundsätzlich umpflanzen und nur, wenn es gar nicht anders geht, fällen, alle Fakten auf den Tisch und keine windigen Versprechungen und Phrasendrescherei ("einmalige Riesenchance", "Magistrale", "Stuttgart wird sonst abgehängt...", "alternativlos / unumkehrbar"), keine Baumaßnahmen ohne Vorankündigung und Information starten und die Bevölkerung, zugespitzt formuliert, nicht nur über die Farbe der Lärmschutzwände mitbestimmen lassen (ich hoffe, das waren die wichtigsten Punkte). Dazu eine nicht auf Kante genähte und ebenfalls lieber zu hoch angesetzte Kostenrechnung (Unterschreitungen lassen sich im Zweifel immer besser verkaufen). Sollte es dadurch unwirtschaftlich werden, wäre das ein Faktum, das auch Befürworter akzeptieren müßten.
Wie gesagt, so festgefahren, wie die Situation im Moment ist halte ich so einen Radikalschnitt für die einzige Möglichkeit, die Kuh noch vom Eis zu bekommen. Analog zur Fildermesse einfach weiterzubauen in der Hoffnung, daß nachher alles wunderbar ist und alle dafür gewesen sein wollen, wäre in diesem Fall einfach zu riskant und grob verantwortungslos.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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