06. 09. 2011, 23:41
Ich vermute, daß man in diesem Fall die Lebensdauer der festen Fahrbahn einfach grandios überschätzt hat, zumal man damals (1992/93) ja auch noch auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen konnte, was langgezogen-kurvige Steigungsstrecken mit einer derartigen Belastung (chronisch überfüllte Dotras in dichtem Takt zu IGA- und Messezeiten!) angeht. Dotras wurden ja überhaupt erst mit der U7-Eröffnung 1993 planmäßig eingeführt, die damals schon vorhandenen Rasengleisabschnitte waren entweder fast ganz gerade (Vaihingen und Hohenheimer Straße) oder die Kurven waren noch enger und deshalb ohnehin langsamer zu durchfahren (Zuffenhausen-Rot oder Fellbach), was die Beanspruchung wieder etwas relativiert hat. Vergleichbare Rillenschienen-Abschnitte waren außerdem oftmals schon in viel kürzeren Abständen sanierungsreif. Andererseits ist die auf der Gleisbauwelt-Seite vorgestellte Oberbauform, wie in früheren Beiträgen bereits erwähnt, auch wieder eine völlig andere als die auf dem Killesbergabschnitt, wo es z.B. noch keinen Gleisrost mit Schwellen gab. Die später gebauten Rasengleisabschnitte gehen schon eher in diese Richtung, also hat da wohl auch im Lauf der Jahre eine Weiterentwicklung der Oberbautechnik stattgefunden. Eine "Garantie" für die längere Lebensdauer kann ich auf der Seite aber auch nicht entdecken, nur eine Veranschlagung - wie die heutigen ICE-Strecken in achtzehn Jahren aussehen werden, weiß heute noch niemand. Aber letztlich wird es immer auch von den örtlichen Gegebenheiten (Steigung, Kurve, Beanspruchung) abhängen.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)