Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
U-Bahn Planungen aus den 60'/70'er Jahre?
#66
glx schrieb:
dt8.de schrieb:Ja, sie sind blöd, an einer Brennstoffzelle zu forschen, weil sie nie die Werte wie bei einem Verbrennungsmotor erreichen werden, auch nicht bei einer Weiterentwicklung der Technik.

In diesen Bericht steht das aber ganz anders: Demnach hat ein Ottomator einen Wirkungsgrad von ca. 56% während eine Brennstoffzelle 80% erreichen kann. Da ein Ottomotor kein Dieselmotor ist habe ich noch herausgefunden das ein Diesel ca. 5% Leistungsfähiger ist als ein Otto-Motor. Quelle: http://www.hk-auto.de/technik/dbvergl.htm

Einen solchen Unfug habe ich noch nicht oft gelesen, und der Schluß, den Du dann ziehst ist noch peinlicher.

Zunächst zu dem Fehler von Dir, der ist einfacher zu erklären: in dem Artikel wird von dem theoretisch maximal möglichen Wirkungsgrad eines Kreisprozesses (Stirlingmotor) geschrieben, dieser gilt aber allgemein für alle Wärme-Kraft-Machinen. Das ist der theoretisch beste mögliche Wert, von daher darfst Du nicht sagen, der Diesel sei noch 5% besser. In der Praxis ist jeder Motor schlechter als das theoretisch mögliche, und da ist der Diesel halt 5% (nicht 5 Prozentpunkte!) besser als der Ottomotor. Aber beide liegen nicht bi den "56%" (und selbst den Wert glaube ich nicht ganz, da so viele Randbedingungen einfließen, daß ein Zahlenwert gefährlich ist)

Und jetzt zu dem groben Fehler im Artikel (daß sowas überhaupt veröffentlicht wird ...):
Den theoretischen (oder praktischen) Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors mit dem einer Brennstoffzelle zu vergleichen.
Das ist so wie Äpfel und Birnen, weil aus dem Motor Bewegung "herauskommt", die nur noch ein Getriebe benötigt. Bei einem Wirkungsgrad von 45% eines praktisch verfügbaren Dieselmotors und vielleicht noch 10% Verlust im Getriebe komme ich auf einen Wirkungsgrad von ca 40% von Diesel zu Fahrleistung.
Bei der Brennstoffzelle wird 80% angegeben. Das ist aber nur von Wasserstoff zu Strom, und außerdem der theoretische Wert. In der Praxis werden 20-70% erreicht. Im Fahrzeug werden prinzipbedingt eher die schlechteren Wirkungsgrade erreicht, da die Zellen besondere Anforderungen erfüllen müssen.
Dann folgt noch eine Fahrelektronik, die derzeit vielleicht 50% Wirkungsgrad hat, und noch Elektromotoren, die zwischen 20% und 99% liegen können.
Gehe ich mal von realistischen Werten aus, ergibt sich 0,5*0,5*0,9, also ca. 23%. Ups, was war da besser als die 40% vom Diesel?

Die schlechten 50% der Steuerung rühren daher, daß eine Brennstoffzelle die unangenehme Eigenschaft hat, nur träge und schwer regelbar zu sein. D.h. das Ding läuft auch beim stehen an der Haltestelle mit Vollast, weil das Ding für den kurzen Aufenthalt gar nicht heruntergeregelt und dann zum Fahren wieder schnell hochgeregelt werden kann, also muss sie mit Volllast durchlaufen und der Strom dabei "vernichtet" werden. Zumindest an der Brennstoffzelle kann man da nichts ändern, das ist prinzipbedingt. Bleibt nur ein Zwischenspeicher, der aber auch Verluste hat.

Jetzt kommen aber noch zwei negative Effekte hinzu: die Brennstoffzelle benötigt Wasserstoff, der Verbrennungsmotos Diesel oder Benzin. Großtechnisch wird Wasserstoff heute aus Kohlenwasserstoffen hergestellt, also nichts anderes als herkömmlicher Kraftstoff. Bei dieser Herstellung ist aber auch noch ein Wirkungsgrad zu berücksichtigen, der die 23% zusätzlich drückt. Als zweites benötigt die Brennstoffzelle zusätzlichen Aufwand im Fahrzeug, der als Gewicht mitgeschleppt werden muß (ich erinnere an die Brennstoffzellenbusse der SSB), und damit den Wirkungsgrad zwar nicht direkt verschlechtert, aber berücksichtigt werden muß.

Ich weiß nicht, wo wir da in der Praxis rauskommen. Aber egal wo, ich glaube nicht, daß bei diesen vielen Umwandlungen noch soviel Potential da ist, den Verbrennungsmotor zu ereichen. Dazu ist die Technik einfach zu aufwendig und schwer handhabbar.

glx schrieb:
dt8.de schrieb:der reine O-Bus aber nur 75-80%

Sprich der reine O-Bus benötigt nur 3/4 der Kosten eines Dieselbetriebes?
In Eberswalde scheint das anders zu sein: http://obus-ew.de/d50042_20000522_seide.htm
Demnach kostet ein O-Bus 7,72 Mark/km, ein Dieselbus 4,60 Mark/km.

Meines sind die offiziellen Zahlen von Esslingen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: U-Bahn Planungen aus den 60'/70'er Jahre? - von dt8.de - 02. 11. 2007, 02:22
OT: Kernfusion - von br101 - 02. 11. 2007, 13:18
RE: OT: Kernfusion - von Fahrkartenbenutzer - 02. 11. 2007, 13:34
RE: OT: Kernfusion - von br101 - 02. 11. 2007, 19:07

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 16 Gast/Gäste