(25. 10. 2010, 19:20)GoaSkin schrieb: Der Unterschied ist der, dass Vertreter der Parteien in den Parlamenten sitzen und das Mandat haben, Politik zu machen, in dem sie eigene Anträge formulieren und politische Themen mit den anderen Parteien auf parlamentarischer Ebene debattieren. Der Ort und Zeitpunkt, um ihre Positionen für und wieder S21 kundzutun sind die Sitzungen in den Parlamenten. Dafür sind sie gewählt.Also ich versteh euch nicht - Ihr kritisiert mit euren Gegen-S21-Demos, dass die Politik dem Volk nicht ausreichend aufs Maul schaut, nur Hinterzimmerpolitik betreiben würde und jetzt wo auch die Politiker raus ins bürgerliche Leben, die Straße, gehen - da kritisiert ihr das auch und wollt sie am liebsten "im Parlement" zur Arbeit wieder einsperren.
Geht das Volk auf die Straße und demonstriert, dann tut es das, damit sich die Politiker darüber eine Meinung bilden und in den Sitzungen beachtet wird und bei Beschlüssen berücksichtigt wird.
Der Sinn von Demonstrationen ist letztendlich somit die Beratung von Politikern durch Nicht-Politiker neben vielen anderen Wegen von Lobby-Arbeit. Aber was will ein Politiker eigentlich zeigen, in dem er mitmacht? Dass er im Parlament den Mund nicht aufbekommt? Dass der indirekte Meinungsaustausch, der nicht im direkten Dialog (auf der Straße statt im Parlament) stattfindet lustiger ist?
Politik wird eben nicht nur in Parlementen und Gremien gemacht.
Es ist übrigends ein Trugschluss, dass Demos i.d.R. vom "allgemeinen Volk" aus gehen würden. Nahezu jede Demo wird von Politischen Vereinigungen oder der politik sehr nah stehenden Organisationen (z.B. Gewerkschaften) organisiert. Das dies bei Gegen-S21 etwas anders ist bzw. war - ist eher die absolute Ausnahme - und man sieht ja wie hier schon geklagt wird von Parteipolitik vereinahmt zu werden - was aber natürlich immer mehr passieren wird...