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Der "Rückbau" des Nordflügels hat begonnen.
#18
(16. 09. 2010, 11:32)luchs schrieb:
(15. 09. 2010, 21:03)dt8.de schrieb: Für die ganzen Banken? Soweit ich weiß nur für eine - selbst die HypoRealEstate hat, wie auch Griechenland, nur eine Bürgschaft erhalten. Da ist noch gar nichts bezahlt, und ob und in welcher Höhe der Fall je eintritt ist offen.
Bankensektor:
Da bist du leider nicht richtig informiert.

OK, das kann man jetzt unterschiedlich sehen, aber die Übernahme einer Bank ist nicht gleichzusetzen mit einer Rettung durch Hineinpumpen von Geld. Für die x Mrd. der HRE hat der Bund ja die Bank erhalten, wertlos ist die ja nicht.
Gilt für die anderen Kapitalerweiterungen ebenso.

Die einzige, die Geld aus dem Rettungsfonds erhalten habt, war doch IIRC die Commerz-Dresdner. Will jetzt aber nicht Google bemühen.

(16. 09. 2010, 11:32)luchs schrieb: Genauso die LBBW und noch viel mehr die BayernLB.

Das war aber Geld der Eigentümer und nicht aus dem Rettungsfonds, da sehe ich insoweit einen Unterschied, als daß der Staat (hier: Land) als Eigentümer bei einer Pleite auch hätte haften müssen. Da war der Zuschuss wahrscheinlich sogar günstiger als eine Pleite.

Damit verteidige ich explizit nicht die Misswirtschaft dieser Banken, das hätte ganz anders kontrolliert werden müssen. Nur kann man da nicht sagen, daß das eine sinnlose Geldausgabe war. Sie war nur unnötig in dem Sinn, daß eine frühere Kontrolle das vielleicht verhindert hätte.

(16. 09. 2010, 11:32)luchs schrieb: Nur leider sind diese Einlagen in der Bilanz schon längst durch Verluste aufgefressen - d.h. da steht kein Wert mehr dahinter...

Da müsste man zwischen staatseigenen und privaten Banken unterscheiden: bei staatseigenen - siehe oben, ohne Rettung wärs wohl teurer geworden.
Bei Privaten ist der Staat nun Miteigentümer. Die neuen Einlagen sind zwar aufgefrassen, aber der Staat ist in dem Umfang seiner Einlage trotzdem Miteigentümer.

(16. 09. 2010, 11:32)luchs schrieb: Ok - die wirklich großen Summen mit dreistelligen Mrd-Beträgen - das sind nur Bürgschaften. Aber das Heißt nicht, das das nix kostet - das Geld muss bereitstehen (bei der SOFFIN) und darf nicht andersweitig investiert werden.

Das ist mir neu, daß das wirklich bei der SOFFIN liegen muß. Wenn es tatsächlich bereitliegen muß - dann sollte es aber zumindest verzinst werden.

(16. 09. 2010, 11:32)luchs schrieb: Griechenland:
Auch hier bekommt Griechenland direkt Geld aus dem Europäischen Rettungsschirm. Alle Auslaufenden Staatsschulden werden mit neuen Krediten aus diesem Rettungsschirm bezahlt. OK - wenn Griechenland irgendwann seine Schulden bezahlt kommt das Geld wieder zurück - aber finanziert wird dies genauso wie die SOFFIN und kostet damit erst mal Geld...

Griechenland ist da wirklich ein Problemfall, da lässt sich wirklich nicht so ganz genau abgrenzen, was Bürgschaft und was Rettung ist. Im Endeffekt sind alles "nur" Bürgschaften, damit Griechenland wieder zu vernünftigen Zinsen Staatsanleihen ausgeben kann. Daß diese Staatsanleihen wiederum von anderen EU-Staaten kommen ... tja, das war schon vorher so, nicht erst jetzt.
Und genau deshalb ist bei Griechenland schwer zu beurteilen. Allerdings ...

(16. 09. 2010, 11:32)luchs schrieb: Und die Erfahrung zeigt - sobald der Staat Bürgschaften übernimmt - wird mindestens ein Teil davon auch wirklich in Anspruch genommen - das war schon bei allen möglichen Bürgschaften für die Privatwirtschaft so - nur das die Bürgschaften dann in Anspruch genommen werden - das steht leider selten in der Presse - weil das ist ja dann nur noch eine Realisierung eines Verlustes, der sowieso schon in den Haushaltsbüchern drin steht - das Fällt der Presse seltenst auf...

.. da hast Du uneingeschränkt recht. Daher stößt mir die Griechenland-Sache auch ziemlich auf - denn bislang haben alle Anleger (dazu zählen auch andere Staaten) in Griechenland wegen des hohen Ausfallrisikos höhere Zinsen kassiert als bei hier angelegtem Geld. Nun tritt der Ausfall ein - mit den höheren Zinsen ja in Kauf genommen - und da geht das Geschrei nach Rettung los, damit die Anleger keinen Ausfall haben.
Und das darf nicht sein.

(16. 09. 2010, 11:32)luchs schrieb:
(15. 09. 2010, 21:03)dt8.de schrieb: Nicht, daß ich das gut finde, aber bei den Tatsachen sollte man schon bleiben. Und daher gibt es da wesentliche Unterschiede zu S21, wo echtes Geld fließen wird.
Tatsachen - das find ich gut - aber das heißt natürlich man muss sich erst mal vorbehaltlos informieren und nicht nur über das was heut in der Presse steht sondern auch das was vielleicht schon ein paar Monate alt ist - und etwas Ironie und auch Sarkasmus den nehme ich mir einfach heraus...

Man muß da aber auch weiter differenzieren. Was ich auf meine Kappe nehme ist, daß ich mich da nicht ausführlich genug ausgedrückt habe, aber in der Sache muß man schon etwas unterscheiden und kann nicht alles über einen Kamm scheren.
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RE: Der "Rückbau" des Nordflügels hat begonnen. - von Holger1974 - 09. 09. 2010, 16:58
RE: Der "Rückbau" des Nordflügels hat begonnen. - von dt8.de - 16. 09. 2010, 21:38

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