18. 02. 2010, 10:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18. 02. 2010, 11:47 von Andy0711.)
(17. 02. 2010, 16:43)metalhead schrieb: Es ist zwar nicht direkt auf S21 übertragbar, aber die Theorie, dass die Züge ja auf andere Gleise ausweichen können hat den Haken, dass die Fahrgäste unter Umständen den Bahnsteig innerhalb kürzester Zeit wechseln müssen. Bei einer kompletten ICE-Ladung Menschen, bei der viele mit viel Gepäck, Kinderwagen oder Rollstuhlf unterwegs sind, dauert das schon sicher 10 Minuten. Die Züge müssten also möglichst am planmäßigen Bahnsteig abfahren wodurch die Flexibilität schonmal eingeschränkt ist.Das gilt im Wesentlichen für jeden Bahnhof, da es wenige Bahnsteige mit mehr als zwei anliegenden Gleisen gibt - ab einer gewissen Zuglänge in jedem Fall.
(17. 02. 2010, 16:43)metalhead schrieb: Und jetzt nehmen wir mal den Fall an, dass im S-Bahn-Tunnel auch noch ein Gleisbruch oder irgendwas ist, dann sollen die Züge ja über den Fernbahnhof fahren, weil es sonst keine Ausweichstrecke gibt. Wo bringen wir die Züge unter bei nur vier Gleisen pro Richtung?Da komme ich gleich dazu ...
(17. 02. 2010, 16:43)metalhead schrieb: Ich denke der Tiefbahnhof hat in der Theorie zwar genug Kapazitäten für einen Großstadtbahnhof, vorrausgesetzt der Betrieb läuft Reibungslos. Ansonsten kann es schnell zum Kollaps kommen.Das kann immer passieren: Nehmen wir mal den aktuellen Fall - auf der VVS-Startseite steht gerade:
Zitat:WICHTIGE INFORMATIONHinzufügen möchte ich noch, dass gegen 08:30 Uhr die S6 auch nur bis Zuffenhausen bzw. Feuerbach (Durchsage <=> DFI) gefahren ist und die S-Bahn von Nordbahnhof bis Hauptbahnhof 15 Minuten gebraucht hat - obwohl nur eine der drei S-Bahnlinien (S4-S6) bis dorthin gefahren sind. Es war also wohl nicht möglich, die S-Bahn innerhalb von weniger als 15 Minuten auf einem Gleis umzusetzen. Ich gehe daher noch von dem Ende der S6 in Feuerbach aus (s. a. http://www.stuttgarter-nachrichten.de/co...n_aus.html) - meine folgenden Beispiele sind auch ausschließlich für die HVZ gedacht - zu den anderen Zeiten wäre sicher noch mehr möglich.
Linien S1, S2, S3, S4, S5, S6
Vaihingen - Hauptbahnhof: Gleissperrung wegen einer Oberleitungsstörung
Wegen einer Oberleitungsstörung muss das Gleis Vaihingen - Hauptbahnhof bis ca. 11:00 Uhr gesperrt werden. Es kommt zu folgenden Einschränkungen:
Die S1 wird in Richtung Kirchheim zwischen Vaihingen und Hauptbahnhof umgeleitet. Die Zwischenhalte entfallen.
Die S2 wird Richtung Schorndorf zwischen Vaihingen und Hauptbahnhof umgeleitet. Die Zwischenhalte entfallen. In Richtung Herrenberg und Filderstadt fahren die Züge planmäßig.
Die S3 fährt nur zwischen Backnang und Bad Cannstatt. Bitte benutzen Sie ab Bad Cannstatt die S1 und S2.
Die S4 fährt nur zwischen Marbach und Kornwestheim. In Kornwestheim bitte in die S5 umsteigen.
Die S5 fährt nur zwischen Bietigheim und Hauptbahnhof (oben).
Die S6 fährt nur zwischen Weil der Stadt und Hauptbahnhof (oben).
Fahrgäste, die in Vaihingen Richtung Stadtmitte fahren möchten, benutzen bitte die U1. Fahrgäste, die am Österfeld Richtung Hauptbahnhof einsteigen möchten, nehmen entweder die U1 ab Vaihingen Viadukt. Fahrgäste, die aus Richtung Filderstadt/Herrenberg zur Universität möchten, steigen in Vaihingen in die Buslinie 82 um. Fahrgäste, die an der Schwabstraße am Feuersee oder an der Stadtmitte Richtung Hauptbahnhof einsteigen möchten, benutzen bitte die Buslinien 42 und 44 bzw. die Stadtbahnlinien.
Stand: 18.02.10 09:12 Uhr
Wie wäre das also bei S21 gewesen? Es wird ja häufig behauptet, dass dann gar nichts mehr ginge ...
Variante 1 (aktuelle Situation - Stammstrecke von Vaihingen zum Hbf gesperrt):
S1 Richtung Herrenberg unverändert; S1 von Herrenberg über Flughafen (Gleis 1) und S21-Hbf
S2 Richtung Filderstadt bis zum Flughafen (Gleis 1) unverändert, dann direkt zurück über S21-Hbf; eine S2 pendelt zwischen Filderstadt und Flughafen (Gleis 2) oder besser Vaihingen, wenn möglich.
S3 Mittnachtstraße - Backnang
S4 Kornwestheim - Marbach (unverändert - mit Gäubahn statt S6 bis Mittnachtstraße)
S5 fährt bis S21-Hbf; weiter nach und Richtungswechsel in Obertürkheim (alternativ Leerfahrt nach und Richtungswechsel in Untertürkheim)
S6 fährt bis Mittnachtstraße (mit Gäubahn stattdessen nach Vaihingen, evtl. weiter als S2).
Also ich sehe da keinen großen Qualitätsunterschied, denn wenn so was passiert, geht auch jetzt nicht mehr. Die Belastung für den S21-Hbf wäre: S1 und S2 in eine Richtung (5/10-Minuten-Takt) und S5 je Richtung im 15-Minuten-Takt (1 Bahnsteig mit max. 12 Züge/Stunde; 1 Bahnsteig mit max. 4 Zügen/Stunde). Es müssten also in einer Richtung die Züge auf dem am wenigsten benutzten Bahnsteig auf einen anderen verschoben werden mit entsprechenden Verspätungen - die Gegenrichtung sollte irgendwie noch 4 Züge/Stunde verkraften können.
Da das aber ja auch nicht der Normalfall ist, wird man wohl damit leben müssen und können und die Auswirkungen sollten sich in Grenzen halten (z. B. nicht auf ICEs auswirken). Bei der S-Bahn selbst gerät der Plan in diesen Fällen ohnehin völlig aus den Fugen, so dass da wohl Rücksicht fehl am Platz ist.
Variante 2 (Sperrung der kompletten Stammstrecke Hbf-Vaihingen):
S1 über S21-Hbf und Flughafen nach Herrenberg (Langzüge im 15-Minutentakt - mehr wird wegen des eingleisigen Abschnitts am Flughafen nicht in beide Richtungen gehen)
S2 Filderstadt - Vaihingen und Bad Cannstatt - Schorndorf
S3 Mittnachtstraße - Backnang
S4 bis Feuerbach (wenden auf Gütergleis am Nordbahnhof - mit Gäubahn statt S6 bis Mittnachtstraße)
S5 fährt bis S21-Hbf; weiter nach und Richtungswechsel in Obertürkheim (alternativ Leerfahrt nach und Richtungswechsel in Untertürkheim)
S6 bis Mittnachtstraße (mit Gäubahn: stattdessen bis Vaihingen und evtl. weiter als S2)
Wenn auch Mittnachtstraße nicht befahrbar ist, müssten die dort im Beispiel endenden Züge stattdessen in Bad Cannstatt (Richtungswechsel ggf. auf den Gleisen zur Mittnachtstraße) bzw. am Nordbahnhof enden.
Als weitere Alternative für das Ende die S5 würde sich möglicherweise ein Richtungswechsel am Fernbahnhof Flughafen anbieten - das kann ich aber nicht beurteilen.
Die Belastung für den S21-Hbf wäre: S1 in beide Richtungen (15-Minuten-Takt) und S5 je Richtung im 15-Minuten-Takt (je Richtung 1 Bahnstig mit max. 8 Zügen/Stunde). Es müssten also pro Richtung die Züge auf dem am wenigsten benutzten Bahnsteig auf einen anderen verschoben werden mit entsprechenden Verspätungen. Auch hier sollte es machbar sein, die Verspätungen von ICEs fernzuhalten. Und auch hier sehe ich keine Verschlechterung des eingeschränkten Angebots in heutigen Situationen dieser Art.
In jedem Fall bleibt man viel flexibler, wenn man die Gäubahn behält - keine Frage. Bei einer Komplettsperrung des Stammtunnels ist die Verbindung Süd/Ost nach Nord/West ansonsten kapazitätsmäßig sicher kritisch. Besonders wichtig wird hier auch eine entsprechende Information der Reisenden wegen der deutlich abweichenden Strecken (Feuerbach - S21-Hbf ohne Nordbahnhof und Mittnachtstraße) - d. h. man muss einige Notfallprogramme in der Hinterhand haben und verständliche Durchsagen vorbereitet haben zumindest für die vier Varianten Stammstrecke komplett gesperrt (inkl./exkl. Mittnachtsraße) und Stammstrecke richtungsweise gesperrt.