16. 01. 2010, 22:48
(16. 01. 2010, 18:29)Holger2 schrieb:(15. 01. 2010, 12:11)dt8.de schrieb: Nun sind aber zwei Grundannahmen falsch:1. es gibt europaweit kein einziges Fernzugnetz, das in einem Takt dichter als 4 Minuten betrieben wird (selbst 4 Minuten sind eigentlich schon nicht realistisch).
- es kann dichter als im 4-Minuten-Takt gefahren werden
- es werden im Regelfall nicht alle 16 Gleise benötigt (für S21 sollen im Normalbetrieb ja 8 reichen)
Ich wusste gar nicht, daß es sich bei den Zu- und Ablaufstrecken um ein Netz handelt. Einzelne Streckenabschnitte werden in kurzen Zeitabschnitten durchaus in so dichten Abständen betrieben. Das geht, solange es anschließend wieder Puffer gibt, um Verspätungen aufzufangen.
(16. 01. 2010, 18:29)Holger2 schrieb: Ich frage mich immer, wo die K21 - Protagonisten solche kühnen Behauptungen her haben, wie z.B. dass man Fernzugnetze in einem 2-3 - Minutentakt betreiben könnte. Richtung Gäubahn ist heute nicht mal ein 5 - Minutentakt realistisch.
Vermutlich gehen die S21-Befürworter davon aus, daß die Gegner ihre Annahmen aus der selben Hypothese haben wie sie selber.
Um Deine Frage aber konkret zu beantworten: es wird kein "Netz" in diesem Takt betrieben, sondern hier gelten nur die Zugfolgezeiten für einen Abschnitt. Das ist etwas anderes als ein Takt. Und solche Zugfolgezeiten sind über einen beschränkten Zeitraum möglich, da es anschließend bis zum nächsten Knoten wieder ausreichen Zeitpuffer gibt.
Das ist etwas völlig anderes als ein durchgehender 4-Minuten-Takt, wo es bei einer Verzögerung weiter hinten keine Möglichkeiten zum Ausgleich gibt.
(16. 01. 2010, 18:29)Holger2 schrieb: Würde man S21 als Kopfbahnhof betreiben, hätte man auch 16 Gleise, man kann ja jedes Gleis doppelt belegen und dann in zwei Richtungen aus dem Bahnhof herausfahren.
Mal abgesehen von den dann bei Ein- und Ausfahrt erforderlichen Kreuzungen mit Farstraßenausschlüssen geht das auch aus anderen Gründen nicht:
aufgrund des Gefälles bei S21 ist keine Bremsprobe und damit auch kein Fahrtrichtungswechsel möglich. Ohne Fahrtrichtungswechsel müssen die Züge aber schon in richtiger Reihenfolge ankommen, um sich nicht bei der Ausfahrt wieder zu behindern. Würden alle Züge pünktlich verkehren, dann ginge das. Allerdings darf davon ja wohl kaum ausgegangen werden.
Weiterhin sind die Fernzüge ja kaum so kurz, daß da zwei an einen Bahnsteig passen. Also auch nur etwas für den Regionalverkehr, also maximal 4 der 8 Gleise.
(16. 01. 2010, 18:29)Holger2 schrieb: 3. Eine Umsteigezeit von über 30 Minuten ist nicht bequem, sondern schlicht zu lange. Außerdem ist eine solche Umsteigezeit bereits im Schnitt erreicht, wenn die Fahrpläne aller Linien überhaupt nicht miteinander abgestimmt sind (36 Minuten). Wenn eine der beiden betroffenen Linien im 30 - Minutentakt fährt, reduziert sich die durchschnittliche Wartezeit schon auf 21 Minuten - ohne jede Fahrzeitabstimmung.
Fällt Dir auf, daß Du gerade (von Dir definierte) maximale Umsteigezeiten bei K21 mit durchschnittlichen Umsteigezeiten bei S21 vergleichst? Auf diese Weise wird mir natürlich schon klar, warum S21 besser sein soll.
(16. 01. 2010, 18:29)Holger2 schrieb:(15. 01. 2010, 12:11)dt8.de schrieb: Und warum funktioniert der FV-Knoten dann heute?
Es gibt derzeit in Stuttgart keinen FV - Knoten. Und wie gesagt: Bei K21 soll es einen Vollknoten geben, mit Regional- und Fernverkehr.
(Nicht nur) Da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung, für mich gibt es einen FV-Knoten.