Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 1 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Max Bögl baut eine Magnetschwebebahn für den ÖPNV
#1
Hallo zusammen,

nach dem gescheiterten Versuch mit dem Transrapid gibt es nun eine Magnetschwebebahn, welche für den Nahverkehr eingesetzt werden kann:
https://www.golem.de/news/bayern-max-boe...36006.html

Ich frage mich gerade, ob so ein System als Hochbahn ausgeführt in Stuttgart vielleicht viele Verkehrsprobleme lösen könnte...

Gruß
websurfer83.
Zitieren
#2
Hatte ich doch schon als Alternative zur Seilbahn vorgeschlagen...kam nicht so gut an. Es wäre interessant wenn Stuttgart keine S-Bahn hätte so etwas zu bauen.
Fährt ab auf GT4, DoT4, O307 und co.
Der offizielle SHB-Blog: shb-ev.com
Zitieren
#3
Hier gibt's nähere Infos. Wink
https://www.max-boegl.de/produkt/tsb/
Fährt ab auf GT4, DoT4, O307 und co.
Der offizielle SHB-Blog: shb-ev.com
Zitieren
#4
Interessant, danke schön, besonders auch für den Link. Was ich für den ÖPNV abtörnend finde, sind die genannten Radien. 160 m? Wir haben schon beim Stadtbahnumbau an diversen Ecken mit den 50 Meteren genug Probleme gehabt, daher sehe die Bögen im Moment als Pferdefuß des Systems. In Berlin kenne ich mich mit der U-Bahn nicht so aus, aber in Hamburg gibt es m. W. auch engere Gleisbögen. Sowas ist für eine Trassierung in einer bestehenden Stadt eher schwierig. Es sei denn, man baut in China: Dort bekommt man als Anwohner halt einen Brief, dass das Haus in vier Wochen weg ist, dass und wo die neue Wohnung bereitsteht, dass man kostenlos Kisten bekommt und diese binnen einer Woche füllen und beschriften muss, dass alles in der neuen Bude landet. Bei den dort stark wachsenden Städten muss man dann auch nicht auf Kompatibilität mit bestehenden Systemen achten, denn es gibt keine bestehenden Gleisgebundenen Systeme.
Und zur Seilbahn: Klar wäre das technisch eine Alternative, aber eben eher nicht, wenn man eine historische Seilbahn hat, die man sogar touristisch auszuschlachten versucht. Von thyssenkrupp gibt es neue "Aufzüge", die sogar in der Ebene fahren können und m. W. auch mit Linearantrieben arbeiten. Da werden die Grenzen, denke ich, in Zukuft etwas verwischen.

Viele Grüße

BW 76
Zitieren
#5
(04. 09. 2018, 10:39)Besserwisser76 schrieb: Interessant, danke schön, besonders auch für den Link. Was ich für den ÖPNV abtörnend finde, sind die genannten Radien. 160 m? Wir haben schon beim Stadtbahnumbau an diversen Ecken mit den 50 Meteren genug Probleme gehabt, daher sehe die Bögen im Moment als Pferdefuß des Systems. In Berlin kenne ich mich mit der U-Bahn nicht so aus, aber in Hamburg gibt es m. W. auch engere Gleisbögen. Sowas ist für eine Trassierung in einer bestehenden Stadt eher schwierig. Es sei denn, man baut in China: Dort bekommt man als Anwohner halt einen Brief, dass das Haus in vier Wochen weg ist, dass und wo die neue Wohnung bereitsteht, dass man kostenlos Kisten bekommt und diese binnen einer Woche füllen und beschriften muss, dass alles in der neuen Bude landet. Bei den dort stark wachsenden Städten muss man dann auch nicht auf Kompatibilität mit bestehenden Systemen achten, denn es gibt keine bestehenden Gleisgebundenen Systeme.
Und zur Seilbahn: Klar wäre das technisch eine Alternative, aber eben eher nicht, wenn man eine historische Seilbahn hat, die man sogar touristisch auszuschlachten versucht. Von thyssenkrupp gibt es neue "Aufzüge", die sogar in der Ebene fahren können und m. W. auch mit Linearantrieben arbeiten. Da werden die Grenzen, denke ich, in Zukuft etwas verwischen.

Viele Grüße

BW 76

Hallo BW 76, das mit dem Bogenradius ist nicht korrekt auf der Seite steht 45 Meter. Jedoch werden diese Kurven ehr nicht mit Höchstgeschwindigkeit "befahren".
Mann muss bedenken, dass dieses System ehr in Richtung S-Bahn Ersatz und nicht als U-Bahn, Stadtbahn, Straßenbahn Ersatz zu sehen ist.
Zu den Aufzügen...noch gibt es nur eine Anlage in Rottweil im Testbetrieb wo keiner mitfahren darf. Bis wir die in Serie Sehen wird noch ein bisschen Wasser den Neckar runterlaufen.

Grüße Alex
Fährt ab auf GT4, DoT4, O307 und co.
Der offizielle SHB-Blog: shb-ev.com
Zitieren
#6
Hallo Alex,

vielen Dank für die Hinweise, die 45 Meter sind mir entgangen, da muss ich echt nochmal nachlesen. Mein Punkt hierbei war allerdings nicht die Frage eines Ersatzes im Sinne eines Vorher so, nachher Magnetschwebebahn, dafür sehe ich das System ohnehin nicht als geeignet an. Zu groß ist m. E. bei einem Ersatz der Verlust an vorhandener Infrastruktur und vorahndenem investiertem Geld. Eine Chance haben solche Systeme m. E. als Neubauten, wenn es nicht auf eine echte Vernetzung mit vorhandenen Verkehrsmitteln bzw. genauer, um eine Echte integration in vorhandene Verkehrssysteme, sondern um rein additive Teilnetze geht. Dennoch halte ich kleine Bogenhalbmesser für eine Innerstädtische Planung in demokratischen Staaten für unabdingbar, da man fast immer mal um eine enge Kurve herummuss, sei es aufgeständert oder im Tunnel, denn ich glaube kaum, dass man die lezte Meile anderen Verkehrsmitteln überlassen möchte, wenn ein Haltestellenabstand bis herab zu 500 m angedacht ist. Klar, im Außenbereich kann man dann natürlich längere Distanzen mit großer Geschwindigkeit zurücklegen, das sehe ich schon. Geeignet erscheinen mir z.B. Linien zur Erschließung großer Publikumsmagnete in der Peripherie wie Flughäfen oder Messegelände.
Und zum Aufzug: Da kam neulich ein Bericht im Deutschlandfunk, der bezüglich der Markteinführung recht optimistisch klang und nicht, wie wenn das noch ewig dauern sollte. Ich meinte das im Übrigen eher auf die Antriebstechnik bezogen: Die Grenzen zwischen U-Bahn und Aufzug sind ohnehin schon aufgeweicht, vergleiche z.B. Serfaus. Hat Künzelsau nicht auch so ein Ding? Sowas kann man dann künftig mit Linearantrieb modularer gestalten, z. B. indem man mehr oder weniger Kabinen einsetzt, und mechanisch wird das System vermutlich auch eher einfacher.

Viele Grüße

BW 76
Zitieren
#7
Ich glaube nicht, dass die theoretische Höchstgeschwindigkeit und die mögliche Beschleunigung einer Magnetbahn in einer Stadt wie Stuttgart ausgereizt werden würde. Man bräuchte eher geringe Haltestellenabstände und hat teilweise sehr lange Haltezeiten, sodass eine Magnetbahn faktisch auch nicht viel schneller von A nach B kommen würde, wie ein schienengebundenes Verkehrsmittel. Da würde ich es für sinnvoller erachten, im Rahmen zukünftiger Strecken einmal über eine VAL-Metro nachzudenken, wie es sie in einigen französischen Großstädten gibt. Dieses Patent erlaubt immerhin eine sehr hohe Zugdichte, wodurch sich auch zu Stoßzeiten ein ewig langes Ein- und Aussteigen vermeiden lässt.
Zitieren
#8
Hallo, Ich habe gerade diese "Perle" von Verkehrspolitik gefunden...
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuer...n-100.html

Wie dumm muss man eigentlich sein um auf solche Ideen zu kommen? Ich selber bin ein großer Führsprecher von Magnetschwebebahnen und dem Transrapid, aber um auf so einen Trassenvorschlag zu kommen, dass fordert schon die geballte Blödheit dieser Partei.

Verkehrsminister Hermann macht auch ganz klar, warum es Blödsinn ist.

Zitat:Ein solcher Bau wäre eine unsinnige Doppelinvestition, da es hier bereits eine Schnellbahntrasse gebe, so Hermann.
Viel Spaß beim Kopfschütteln...
Fährt ab auf GT4, DoT4, O307 und co.
Der offizielle SHB-Blog: shb-ev.com
Zitieren
#9
(14. 08. 2020, 13:13)AlexB2507 schrieb: Hallo, Ich habe gerade diese "Perle" von Verkehrspolitik gefunden...
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuer...n-100.html

Wie dumm muss man eigentlich sein um auf solche Ideen zu kommen? Ich selber bin ein großer Führsprecher von Magnetschwebebahnen und dem Transrapid, aber um auf so einen Trassenvorschlag zu kommen, dass fordert schon die geballte Blödheit dieser Partei.

Verkehrsminister Hermann macht auch ganz klar, warum es Blödsinn ist.

Zitat:Ein solcher Bau wäre eine unsinnige Doppelinvestition, da es hier bereits eine Schnellbahntrasse gebe, so Hermann.
Viel Spaß beim Kopfschütteln...

Der Transrapid entlang einer bestehenden SFS ist natürlich Quatsch. Der Weiterbau der A98 Basel - Singen - Friedrichshafen - Rosenheim und der Neubau der A86 Freiburg - Villingen-Schwenningen - Ulm halte ich nicht für überholt, sondern ein Versäumnis der Geschichte. Ich halte die Forderung richtig, wenn auch aktuell für unpopulär. Aber wo kämen wir hin, wenn wir unpopuläre Forderungen einfach im Keim ersticken.
Zitieren
#10
Im Landkreis Esslingen wird das System Bögl diskutiert, es geht darum die Fildern mit dem Neckartal zu verbinden. Die S-Bahn-Varianten in diesem Bereich waren alle an den Wirtschaftlichkeitsberechnungen gescheitert.

Diskutierte Trassen:
  • Stuttgart-Flughafen – Plieningen – Scharnhausen – Denkendorf (nördlich) –Altbach/Plochingen
  • Sielmingen/Neuhausen – Denkendorf (südlich) – Altbach/Plochingen
  •  Sielmingen/Neuhausen – Denkendorf (südlich) – Köngen – Wendlingen
  •  Sielmingen/Neuhausen – BAB 8/NBS – Köngen/Unterensingen – Wendlingen
  •  Stuttgart-Flughafen/Bernhausen – Sielmingen – Harthausen – Wolfschlugen –Nürtingen
Präsentationen des VWI (Uni Stuttgart) und von Bögl finden sich hier:

https://eslra-sitzungsdienst.komm.one/bi..._ksinr=229

Vorteile sieht das VWI bei der Trassierung, man könnte automatisch mit kleineren nachfragegerechten Fahrzeugen arbeiten (im Vergleich zur S-Bahn). Der größte Nachteil wäre der Inselbetrieb man müsste an den Endpunkten immer umsteigen. Es gibt auch noch Probleme bei der Förderfähigkeit und bei den rechtlichen Rahmenbedingungen, die man aber (politisch) lösen könnte.

Man müsste nun eine Machbarkeitsstudie zu einer konkreten Trasse erstellen, unklar ob der Kreis die Mittel dazu aufbringen will.

Die StZ berichtet auch:
"Nahverkehr im Kreis Esslingen Magnetschwebebahn statt S-Bahn?"
Quelle (Bezahlschranke):
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...60a9d.html

Bögl hat bisher eine 3,5km lange "Demonstrationsstrecke" in Chengdu (China) gebaut, in Europa hatte man bisher soweit ich weiß keinen Erfolg bei der Vermarktung des Systems.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste