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Hallo,
ich habe mich letztens mal ein bisschen ausgiebiger mit dem Konzept Hermann-Hesse-Bahn und dem vereinbarten Stufenkozept befasst. Einfach gesagt ist das ganze Konzept ein Schildbürgerstreich...
1. Die Hacksbergschleife soll mit einem Tunnel umgangen werden. Daraus folgt: kürzere Fahrzeit. Klingt zuert mal gut ist aber Bu****it.
Leider ist der geplante Tunnel eingleisig und hat zudem eine Steigung von rund 40 Promille. Das bedeutet erstens das keine hohen Takte und dichte Zugfolgen auf der Strecke möglich sein werden und zweitens das Güterzüge die Stecke wegen der zu hohen Steigung nicht befahren können -und was wollen doch nochmal alle??? genau mehr Güter auf die Schiene -. Und drittens das man die Möglichkeit vergibt einen Haltepunkt in Schafhausen einzurichten...schade
2. Die Trasse könnte wenn sie den zweigleisig und elektrifiziert werden würde zusammen mit der Nagoldbahn die Gäubahn entlasten. Kann sie aber nicht da der zweigleisige Ausbau fehlt.
3. Des weiteren steht die HHB auf der "Elektrifizierungsliste" von Herrn Herrmann. Wenn ich mich nicht irre bis 2025. Spätestens dann ist es logischer die S6 zu verlängern.
Aber warum muss es denn immer so kompliziert gemacht werden? Die Elektrifizierung sollte sofort in Angriff genommen werden. Dann müsste man auch nicht über den Betrieb mit RS1 oder gar pseudoökologischen Wasserstoffzügen nachdenken.
Wenn man die Züge von der Schwarzwaldbahn und die Züge von der Nagoldbahn wieder am alten, gemeinsamen Bahnhof hallten lassen würde, dann wäre er Bahnhof Calw ein tolles Beispiel für einen modernen, attraktiven Umsteigebahnhof.
Viele Grüße Alex
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Die Frage ist allerdings, ob die HHB als Güterstrecke überhaupt gebraucht wird bzw. wo die Güterzüge überhaupt hinfahren sollen. Zu dem soll die Nagoldtalbahn nördlich von Nagold laut Wikipedia auch möglicherweise im Güterverkehr garnicht mehr nutzbar sein.
Oder gibt es etwa Unternehmen entlang der HHB, die bereits Interesse an einem Gleisanschluss bekundet haben?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05. 01. 2019, 22:04 von glx.)
(05. 01. 2019, 12:46)AlexB2507 schrieb: Leider ist der geplante Tunnel eingleisig und hat zudem eine Steigung von rund 40 Promille. Das bedeutet erstens das keine hohen Takte und dichte Zugfolgen auf der Strecke möglich sein werden Spätestens mit den Fledermaustunnel im Tunnel ist das mit der 2 gleisigkeit eh gestorben. Es sei denn, man würde überall entsprechend Tunnel ergänzen.
Jedoch kann es in der Tat zu einer Zugkreuzung in den Abschnitt kommen, wenn die S-Bahn verlängert wird:
Die kommt ja immer um 57 und 27 in WdS an, da sie bereits in Renningen ewig steht, wird man möglicherweise keine weitere Wartezeit in WdS einrichten wollen. Das würde aber zu einer Kreuzung in etwa auf Höhe des Tunnels führen.
(05. 01. 2019, 12:46)AlexB2507 schrieb: Und drittens das man die Möglichkeit vergibt einen Haltepunkt in Schafhausen einzurichten...schade Die Strecke liegt etwa 40hm über den Ortskern von Schafhausen, die meisten Leute wohnen aber auf den nächsten Hügel. D.H. diese Leute müssten zum Bahnhof 80hm zurücklegen.
Und gegenüber der Bushaltestelle Würmbrücke wäre der Weg für die meisten Einwohner 300 - 400m länger.
Von daher schätze ich einen Halt in Schafhausen nicht als sehr attraktiv ein.
(05. 01. 2019, 12:46)AlexB2507 schrieb: 2. Die Trasse könnte wenn sie den zweigleisig und elektrifiziert werden würde zusammen mit der Nagoldbahn die Gäubahn entlasten. Kann sie aber nicht da der zweigleisige Ausbau fehlt. Die Engstelle auf der Gäubahn ist doch südlich von Horb, da wo der zweigleisige Ausbau fehlt
Zudem wird ja laut den Plänen auf den Seiten des RP die Strecke nur bis Calw ZOB gebaut. Damit spart man sich die sanierung der Brücke über die B296.
https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/Abt...-Bahn.aspx
(05. 01. 2019, 12:46)AlexB2507 schrieb: 3. Des weiteren steht die HHB auf der "Elektrifizierungsliste" von Herrn Herrmann. Ja, das ist interessant. Wurde aber so erklärt, dass ja ein Betrieb mit Brennstoffzellenzüge ja bereits eine elektriffizierung darstelle
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhal...bb08e.html
Die Meinung muss man natürlich nicht unbedingt teilen.
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Der alte Calwer Bahnhof wurde nicht umsonst stillgelegt, er lag einfach zu weit vom Zentrum entfernt.
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Hallo,
danke für die Pläne. Das wird ja immer bunter.
Es wird nicht mal eine Verbindung zwischen Nagoldbahn und Schwarzwaldbahn geschaffen. Wie kann den so eine dämliche Planung bei einem grünen Verkehrsminister passieren -Achtung kann leicht ironisch sein- ? Des weiteren sind die Bahnsteige gefühlt so kurz das da nicht mal ein Kurzzug hinpasst.
Zitat:Der alte Calwer Bahnhof wurde nicht umsonst stillgelegt, er lag einfach zu weit vom Zentrum entfernt.
Das muss nichts bedeuten...wen der Bahnhof gut an den örtlichen ÖPNV (Bus, ...)angebunden ist dann ist es egal ob der Bahnhof ein paar hundert Meter abseits liegt. Am alten Standort wäre wenigsten genügend Platz für einen 4 gleisigen Bahnhof wie er für eine Stadt wie Calw angebracht wäre. Und es gäbe ein Empfangsgebäude in dem verschiedene Einrichtungen Platz finden würden...
Zitat:Ja, das ist interessant. Wurde aber so erklärt, dass ja ein Betrieb mit Brennstoffzellenzüge ja bereits eine elektriffizierung darstelle
Die Meinung muss man natürlich nicht unbedingt teilen.
Das ist ja interessant. da wird aus Elektrifizierung klammheimlich Hydrogenifizierung. Vor allem weil Wasserstofffahrzeuge alles andere als umweltfreundlich sind. Die "Herstellung" von Wasserstoff ist sehr energieaufwendig...und der Strom der dafür verwendet wird ist ganz gewöhnlicher nicht-Ökostrom. Bei einer Elektrifizierung könnte man das ändern.
Nach kurz zu den Tunneln. Mit dem Geld, dass man spart wenn man auf den Hacksbergtunnel verzichtet, könnte man die andern beiden Tunnel aufweiten.
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(06. 01. 2019, 20:07)AlexB2507 schrieb: Wie kann den so eine dämliche Planung bei einem grünen Verkehrsminister passieren Bei den kalkulierten Nutzen-Kosten verhältniss muss jeder Cent gespart werden. Und wenn man tatsächlich einmal da fahren will, dann kann man den Abschnitt immer noch herrichten.
(06. 01. 2019, 20:07)AlexB2507 schrieb: Des weiteren sind die Bahnsteige gefühlt so kurz das da nicht mal ein Kurzzug hinpasst. Die Bahnsteige werden für die erhöhung auf 96cm und Verlängerung auf
80m vorbereitet. Die Mastleuchten werden z.B. entsprechend verlängert.
Es ist anzunehmen, dass ein Kurzzug bis auf weiteres die Belastung der Strecke aufnehmen kann. Auf Außenstrecken der Karlsruher Stadtbahn ist die Kapazität meist geringer. Ein Stuttgarter Kurzzug ist ja bereits ein Karlsruher Vollzug. Längere Züge gibt es dort fast nie.
(06. 01. 2019, 20:07)AlexB2507 schrieb: Das muss nichts bedeuten...wen der Bahnhof gut an den örtlichen ÖPNV (Bus, ...)angebunden ist dann ist es egal ob der Bahnhof ein paar hundert Meter abseits liegt Der heutige Bahnhof ist bereits gut durch Busse erschlossen. Welche Busse sollen zum anderen Bahnhof fahren?
(06. 01. 2019, 20:07)AlexB2507 schrieb: Und es gäbe ein Empfangsgebäude in dem verschiedene Einrichtungen Platz finden würden... Die kann man doch auch am bestehenden Haltepunkt unterbringen?
(06. 01. 2019, 20:07)AlexB2507 schrieb: Nach kurz zu den Tunneln. Mit dem Geld, dass man spart wenn man auf den Hacksbergtunnel verzichtet, könnte man die andern beiden Tunnel aufweiten. Nicht wirklich. Unterm Strich spart man sich durch den Tunnel eine Menge Investitionen und Betriebskosten. Und die Strecke wird deutlich attraktiver.
Aus den Erleuterungsbericht zum Tunnel:
Zitat:Die Abkürzung der Hacksbergschleife reduziert zwischen Renningen und Calw die Gesamtfahrzeit von mindestens 29 Minuten auf rund 24 Minuten. Diese Verringerung der Fahrzeit ermöglicht es, dass die Züge in Renningen und Calw wenden und nach ca. 6 Minuten wieder in die Gegenrichtung fahren („Kurzwende“).
[...]
Darüber hinaus resultieren aus einer verringerten Fahrzeit zwischen Renningen und Weil der Stadt Investitionskostenvorteile, da im Streckenabschnitt im Bereich Calw auf einen zweiten, zusätzlich erforderlichen zweigleisigen Ausbauabschnitt verzichtet werden kann.
[...]
Neben den beschriebenen Investitionskostenvorteilen führt die Streckenverkürzung zu einer Verringerung der Fahrleistung und dadurch zu einer dauerhaften Reduktion der Betriebskosten.
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Hallo,
(06. 01. 2019, 20:07)AlexB2507 schrieb: Das ist ja interessant. da wird aus Elektrifizierung klammheimlich Hydrogenifizierung. Vor allem weil Wasserstofffahrzeuge alles andere als umweltfreundlich sind. Die "Herstellung" von Wasserstoff ist sehr energieaufwendig...und der Strom der dafür verwendet wird ist ganz gewöhnlicher nicht-Ökostrom. Bei einer Elektrifizierung könnte man das ändern.
Und warum sollte man bei einer Elektrifizierung Ökostrom verwenden können, bei der Herstellung von Wasserstoff dagegen nicht? Kannst Du das mal genauer erklären?
Nicht falsch verstehen, ich bin auch für eine richtige Elektrifizierung, aber man sollte da schon mit richtigen Argumenten kommen, wenn man das erreichen will.
Denn Ökostrom ist für die Herstellung von Wasserstoff besser geeignet als für eine direkte Elektrifizierung. Dem Wasserstoff ist es egal, wann er hergestellt wird, bei Flaute oder Nacht kann da die Herstellung auch mal gedrosselt oder eingestellt werden. Der fahrende Oberleitungstriebwagen braucht den Strom aber genau dann, wenn er fährt. Meiner Erwartung nach wird es irgendwann sogar so laufen, dass "überflüssiger" Ökostrom in Form von Wasserstoff gespeichert werden wird, um dann zu Zeiten von Verbrauchsspitzen wieder in Strom umgewandelt zu werden. Da wird es schon schwierig zu begründen, warum eine solche Umwandlung dann nicht auch vor Ort im Triebwagen passieren kann.
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(06. 01. 2019, 20:40)glx schrieb: Bei den kalkulierten Nutzen-Kosten verhältniss muss jeder Cent gespart werden. Vielleicht sollte ja auch mal genau dieses Gesetz in Frage gestellt werden. Damit man sagen kann, dieses oder jenes wollen wir weil wir es für sinnvoll erachten weil wir den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern möchten, wieviel kostet es, wir zahlen es und teilen die Kosten auf Stadt, Land, Bund. Das Gesetz mit dem Nutzen-Kosten-Verhältnis ist ja nicht von Gott gegeben, und es behindert den ÖPNV-Ausbau.
Es werden ja auch an anderen Stellen Millionen ausgegeben. Bei Denkmälern, Neubauten von Gebäuden, etc., käme auch niemand auf die Idee den Nutzen in Euro zu bewerten, sondern da wird entschieden es zu gegebenen Kosten zu bauen.
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Der Trassenkonflikt rund um WdS bremst alles...aber keiner redet vom zweigleisigen Ausbau...verstehe ich nicht ganz, kenne aber auch die Strecke nicht
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