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Burkaverbot für Frauen in Frankreich und andere Länder Europas
#1
Den Anfang macht Frankreich, wenn ich mich recht erinnere, so steht es auch in den Artikeln zweier Medien.

[FOCUS]Burka-Verbot tritt in Kraft:
Zitat:11.04.2011 – In Frankreich tritt am (heutigen) Montag das Burka-Verbot in Kraft. Muslimische Frauen dürfen demnach in Frankreich nicht mehr voll verschleiert auf die Straße gehen. Das Tragen einer Burka oder Nikab wird mit 150 Euro Geldbuße und einer Eintragung ins Führungszeugnis geahndet. weiter >>

[Hamburger Abendblatt]Extremisten schocken Sarkozy nicht: Burka-Verbot in Kraft:
Zitat:Paris. Kein Gang zum Supermarkt mehr, kein Kinobesuch, kein Spaziergang im Park: Komplett verschleierte Frauen sind in Frankreich ab sofort vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Als erstes westliches Land ließ die Regierung unter Präsident Nicolas Sarkozy am Montag ein sogenanntes Burka-Verbot in Kraft treten – trotz Drohungen islamistischer Extremisten. Es gilt nicht nur für Franzosen, sondern auch für Gäste aus der arabischen Welt. weiter >>


Hamburger Abendblatt schrieb:Die Mehrheit der Franzosen klatscht Beifall.
Nicht schlecht. Meine Hochachtung gilt den Franzosen und die französische Nation gegen Gesichts- bzw. Ganzkörperverschleierung.

Hamburger Abendblatt schrieb:Wie die meisten Politiker sieht sie den Vollschleier als Symbol der grausamen Unterdrückung von Frauen und als Zeichen eines fundamentalistischen Islams.
Das ist schwer zu sagen, ob ich das auch so sehe, wenn das in dem Fall begründet ist, dann gibt es von meiner Seite her nichts mehr zu sagen und deshalb zustimmungswürdig.

Der Artikel von DW-World ist zwar ein Jahr alt und zeigt, daß Frankreich damit nicht alleine ist, dennoch ist Frankreich mit der Umsetzung des Burka-Verbots weiter als Deutschland, Belgien und Niederlanden, da in 3 genannten Ländern, glaube ich, das Burka-Verbot noch nicht umgesetzt oder in das Gesetz verankert wurden.
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#2
(12. 04. 2011, 06:06)Jack Lanthyer schrieb:
Hamburger Abendblatt schrieb:Die Mehrheit der Franzosen klatscht Beifall.
Nicht schlecht. Meine Hochachtung gilt den Franzosen und die französische Nation gegen Gesichts- bzw. Ganzkörperverschleierung.

Einfach nur peinlich. Ich bin nicht für Burkas - aber was kommt danach? Verbot für Miniröcke oder was? Armes Frankreich.
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#3
Finde es absolut richtig, an Fastnacht kann man es ja erlauben, aber nicht jeden Tag. Ich würde sogar noch weiter gehen und Kopftücher verbieten, zumindest dann, wenn sie aufgrund von nicht mit unserer Grundordnung vereinbaren extrekmistischen Religionen getragen werden.

Gibt in der Schweiz (z.B. Grenchen) Städte, wo Frauen mit Burkas in öffentlichen Ämtern grundsätzlich abgewiesen werden, und erst bedient werden, wenn sie normal angezogen kommen.

Und zwar verbieten, nicht um solche Frauen zu diskriminieren, sondern um sie vor Diskriminierung zu schützen!

Grüßle
henchen2410
Joshua: A strange game. The only winning move is not to play.
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#4
Es hat wohl immer zwei Seiten. Klar, einerseits denke ich mir, warum muss esdiese oder jene Religion an die große Glocke hängen, an welchen Gott sie glauben und dies entsprechend durch äußere Merkmale kenntlich machen. Das ist im Prinzip dasselbe wie damals die Debatte mit der Grundschullehrerin und dem Kopftuch. Ich als Christ schleppe ja auch nicht mein Kreuz vor mir her (sondern allenfalls unter dem T-Shirt).

Auf der anderen Seite bin ich so froh, in einem freien Land leben zu dürfen, in dem jeder der Religion angehören darf, die er für richtig erachtet. Und damit verbunden ist eben auch das Tragen von Burkas, Kopftüchern, Turbanen und was es denn noch alles gibt.

Was ich fragwürdig halte, ist dass Sarkozy dadurch Fremdenverachtung demonstriert (so wie er es schon mit den Sinti und Roma getan hat). Dadurch kann er sich irgendwann mal in eine äußerst prekäre Lage bringen. Außenpolitisch steht Frankreich mit solch einer Einstellung in der EU ziemlich abseits da.

Grüße!
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#5
Ich finde das ganze Thema sinnlos. Es gibt in jedem europäischen Land nur eine Hand voll Frauen, die eine Burka tragen. Man macht viel Politik um eine verschwindend geringe Randgruppe und die Medien (insbesondere das erwähnte Springer-Blatt) machen daraus ein Klatsch- und Tratsch-Thema.

Fast alle Leute werden Burka-Frauen nur im Fernsehen gesehen haben, aber noch niemals auf der Straße getroffen haben.

Schade, dass solche politischen Belanglosigkeiten immer wieder in den Vordergrund gestellt werden, um die Leute von wichtigeren politischen Themen abzulenken, bei denen zu wenig getan wird.
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#6
Auch ich empfinde es peinlich, wenn ein Land hierbei mit einem Verbot reagieren muss.
Das ist ein gesellschaftliches Problem und sollte als solches auch behandelt werden. D.h. um eine evtl. dahinter verborgene Diskriminierung entgegenzuwirken sollten mit Sozialarbeit und Sozialprojekten auf die Betroffenen, nicht nur die Frauen - auch die ganzen Familien oder Clans zugegangen werden.
Umgekehrt sind auch Aktionen notwendig, in denen die normale westliche Welt in Kontakt mit muslimischer Tradition kommen kann. Das fängt z.B. mit ganz einfachen Dingen an, wie das man bei Stadtfesten auch muslimische Vereine, Gemeinden einlädt teilzunehmen.
So funktioniert Integration - nicht durch Landesweite Gesetze und Verordnungen...
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#7
Ich denke, dass ein Land wie Frankreich über etwa 2.000 Burka-Frauen überhaupt nicht politisch diskutieren sollte und als unwichtig abhaken. Das wäre etwas anderes, wenn es genügend Burka-Frauen geben würde, dass man sie hin und wieder auf Anhieb in der Öffentlichkeit finden würde.

Würden wir uns mit jeder gesellschaftlichen Randerscheinung beschäftigen, dann würde keine ernsthafte Politik mehr an der Tagesordnung stehen.
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#8
(12. 04. 2011, 10:37)henchen2410 schrieb: Finde es absolut richtig, an Fastnacht kann man es ja erlauben, aber nicht jeden Tag. Ich würde sogar noch weiter gehen und Kopftücher verbieten, zumindest dann, wenn sie aufgrund von nicht mit unserer Grundordnung vereinbaren extrekmistischen Religionen getragen werden.
Das ist genau das Problem: die Religion an sich ist nicht extremistisch, sondern das was einige Leute draus machen - und das war schon immer so bei allen Religionen.
Wenn man weiter geht, müsste man Kopftücher verbieten, denn dies kann man sich im Grunde genauso ums Gesicht wickeln. Dabei wird's dann schwierig und das Ganze schon lächerlich, da
Zitat:Wikipedia: Das Tragen von Kopftüchern war in Europa vor allem in den ländlichen Gebieten bis in die 1970er und 1980er Jahre allgemein üblich, entsprach der Mode und auch den herrschenden Konventionen.
Daher ist eine konsequente Umsetzung m. E. überhaupt nicht möglich, zumindest für dieses Ziel, welches ich ja auch völlig unterstützen würde:
(12. 04. 2011, 10:37)henchen2410 schrieb: Und zwar verbieten, nicht um solche Frauen zu diskriminieren, sondern um sie vor Diskriminierung zu schützen!
Letztlich würde man aber jene Frauen dann wiederum aufgrund der Religion diskriminieren, die sich so kleiden wollen, denn die wird es durchaus auch geben.
(Deshalb mein vorheriger Vergleich mit Miniröcken.)
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#9
Es geht doch bei der ganzen Diskussion um Burkas und nicht um Verschleierung allgemein. Das Tragen von Burkas ist nur in wenigen islamischen Ländern üblich und selbst in Ländern, in denen man Frauen mit Burka sieht, gibt es oftmals auch Frauen mit normalen Kopftüchern. Burkas sind insbesondere in einigen Ländern auf der arabischen Halbinsel präsent. Es sind aber genau jene Länder, deren Kultur so eigen ist, dass sich die Menschen eine Emigration nach Europa kaum vorstellen können und darum auch fast kein Interesse am Auswandern vorhanden ist.

Menschen aus dem Jemen oder Saudi Arabien gibt es in Europa fast überhaupt nicht. Die muslimischen Migranten kommen in erster Linie aus Ländern, in denen die Kultur im Vergleich zu hier nicht so fremd ist, wie dort.

Von daher geht es beim Burka-Verbot allgemein um sehr, sehr wenige Leute.
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