Beiträge: 586
Themen: 14
Registriert seit: 11 / 2009
Hallo zusammen,
während Stuttgart ein exzellentes Stadtbahnnetz hat und auch durchaus ein für seine Größe gutes S - Bahnnetz und Nachtbusnetz, finde ich, dass es im Busverkehr doch einiges an Verbesserungspotenzial gibt.
Speziell der Stuttgarter Westen ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil innerhalb des Burgfriedens. Es gibt aber eigentlich nur drei Buslinien, die den Stadtteil wirklich erschließen - die Linien 40, 42 und 45. Die Linie 92 fährt zu selten und die Linie 43 fährt zwar am Feuersee los, aber dann sofort in den Süden.
Meine Kritikpunkte sind vor allem:
-> Die Halbhöhenlagen entlang der Reinsburgstr. sind nicht gut and den öffentlichen Nahverkehr angebunden (es gibt lediglich die L.92, die fährt aber auch zu selten und bindet auch nicht die dortigen Höhenlagen an)
-> Die Lage und Zahl der Haltestellen auf den Buslinien ist nicht optimal. Stadtbusse dienen in erster Linie der Naherschließung und sollten vor allem auch viele Zustiegsmöglichkeiten für alte und gebrechliche Menschen anbieten
-> Die Stadtteilzentren des Westens sind nicht hinreichend an die Infrastruktureinrichtungen des Südens angebunden. Es fehlt eine direkte Busverbindung von den westl. Zentren Schwab-/Rotebühlstr, Schwab-/Bebelstr. und Hölderlinplatz zum Marienhospital und zum Marienplatz
-> Das Gewerbegebiet am Westbahnhof ist nicht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
-> Das Kurzstreckenticket ist für den Westen nur sehr eingeschränkt
nutzbar, da mit der S - Bahn nur eine Station gefahren werden kann und diese die Hauptlast im westlichen Nahverkehr abdeckt.
-> Einige Linien bieten den Fahrgästen nur unzureichenden Nutzen, da sie weitgehend Parallelverkehr zu anderen Linien (L.45 und 43; S - Bahn und L.44; L.42 endet am E.Schöttle - Platz, das ist lediglich ein Umsteigepunkt aber kein eigenes Quellgebiet)
Insgesamt finde ich, dass der Busverkehr im Westen nicht durchdacht und in erster Linie kostenoptimiert ist. Ich gehe davon aus, dass die SSB in diesem Stadtviertel ihren Nahverkehr sogar mit Gewinn betreibt und damit den Nahverkehr in den Außengebieten querfinanziert.
Gerade weil der Westen so viele Einwohner hat, sollte der Busverkehr für diese Bewohner attraktiver gestaltet werden. Jede Verbesserung dient hier gleich einer Vielzahl von Fahrgästen, während am Stadtrand die Busse nur verhältnismäßig wenigen Fahrgästen dient.
Wie seht Ihr das? Kommentare sind herzlich willkommen.
Holger
Beiträge: 1.627
Themen: 4
Registriert seit: 08 / 2012
Also ich frage mich warum du dich auf die Linie 45 bezieht sich ausschließlich den Stuttgarter Osten...
Beiträge: 586
Themen: 14
Registriert seit: 11 / 2009
ich meinte eigentlich die L. 41, die verwechsle ich immer
Beiträge: 440
Themen: 2
Registriert seit: 07 / 2014
Sei froh über den Westen...im Norden gibt es quasi gar keinen Bus, wenn man den Killesberg mal weg lässt.
Eine Querverbindung Nord-West gibt es zB auch nicht.
Hier muss man am HBF oder CH umsteigen.
Disclaimer: Alle Äußerung von mir stellen nur meine persönliche, private Sichtweise da.
Beiträge: 425
Themen: 2
Registriert seit: 12 / 2015
Man könnte behaupten, der Westen hatte mal bessere Verkehrsanschlüsse… Man erkennt da ganz gut das Bemühen, "Parallelverkehre" zu vermeiden (die S-Bahn fährt ja alles weg). Aber ja, der Westen ist wirklich noch gut angeschlossen, auch im Vergleich zu Süd und Ost. Der Osten von Bad Cannstatt kennt quasi keine Linienbusse (fahren immer schön leer vorm Haus vorbei).
Beiträge: 7.782
Themen: 17
Registriert seit: 02 / 2010
(29. 04. 2016, 17:15)Salzäcker schrieb: Sei froh über den Westen...im Norden gibt es quasi gar keinen Bus, wenn man den Killesberg mal weg lässt.
Eine Querverbindung Nord-West gibt es zB auch nicht.
Hier muss man am HBF oder CH umsteigen. Der Killesberg gehört aber nunmal zu Nord.
Die Linie 43 berührt allerdings an der Doggenburg den Bezirk West; liegt an der Grenze der Statteile Lenzhalde un Kräherwald. Man muß nicht gezwungenermaßen am Hbf umsteigen.
Beiträge: 586
Themen: 14
Registriert seit: 11 / 2009
Hallo zusammen,
mit Nord und Süd kenne ich mich nicht ganz so gut aus, wie mit West - darum habe ich hier erstmal den Westen thematisiert. Aber ich fände es toll, wenn sich jemand die anderen Stadtteile auch jeweils anschauen und die Schwachstellen herausfiltern könnte.
Zu Nord - West: Stimmt, diese Verbindung gibt es nicht, wie auch es auch keine geeignete Verbindung West - Süd gibt. Es gibt eine - die L. 41 - aber eben schon sehr stadtnah. Und die L.42 fährt von West nach Süd, aber erschließt den Süden nicht wirklich.
Beiträge: 586
Themen: 14
Registriert seit: 11 / 2009
Hallo zusammen,
hier einmal ein paar konkrete Vorschläge:
A. Linie 43 fährt ab Doggenburg über Kräherwald zum Vogelsang, während die Linie 40 ab Kräherwald über Doggenburg zum Killesberg fährt.
-> marginaler Mehrverkehr, aber die Stadtteile West und Nord sind besser miteinander verknüpft.
B. Linie 42 fährt ab E. - Schöttle - Platz über Marienhospital zum Marienplatz. Da die L. 42 damit gleichzeitig die Verbindung vom Marienplatz zur S - Bahn bildet, kann die L. 43 bis zum Marienplatz verkürzt werden.
Betrieblich kann die Linie 42 dann am Marienplatz mit der Linie 43 verknüpft werden, d.h. die L. 42 fährt ab Marienplatz weiter als L. 43 zum Killesberg (bzw. Vogelsang, s.o.). Lediglich während ein paar Stunden im Berufsverkehr gibt es Probleme, da die L.42 dann im 7.5 Minutentakt fährt, während die L.43 immer im 10 Minutentakt fährt. Evtl. kann man diesen Mehrbedarf auch durch Verstärkerfahrten auf den am stärksten belasteten Abschnitten kompensieren.
-> kein Mehrbedarf, aber der Westen und der Süden sind besser miteinander verknüpft.
C1. Um das Gewerbegebiet am Westbahnhof besser mit dem Nahverkehr zu verknüpfen, schlage ich vor, dass jede zweite Linie 44 statt zum Westbahnhof in das Gewerbegebiet fährt. Und zwar ab der Haltestelle Kleiststr. geradeaus über die Straße "Unter dem Birkenkopf", mit den Haltestellen "Am Stellwerk" und "Dantestr". Gewendet werden kann über die Esperantostr..
-> marginaler Mehraufwand, aber das Gewerbegebiet Westbahnhof wird viel besser erschlossen.
C2. Auf der L. 44 fehlen ein paar Haltestellen. Am Südausgang der S - Bahn fehlt eine Haltestelle, so dass Fahrgäste aus Richtung Westbahnhof immer einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen müssen. Die Haltestelle Seyfferstr. sollte darum direkt zur Seyfferstr. (Südausgang S - Schwabstr.) verlegt werden, während die deutlich weiter oben gelegene heutige Haltestelle "Seyfferstr" in "Rotebühl-/ Rotenwaldstr." umbenannt werden sollte. Die Haltestelle "Leipziger Platz" sollte in beiden Richtungen bedient werden.
-> sinnvollere Positionierung der Haltestellen mit marginalem Mehraufwand
C3. Die Linie 44 aus Richtung Westbahnhof umfährt das wesentliche Zielgebiet der Fahrgäste - nämlich die Innenstadt. Unmittelbar vor Erreichen der Innenstadt biegt die Buslinie rechts ab und umfährt das eigentliche Fahrziel über den Altstadtring. Dabei fährt die Buslinie weitgehend parallel zur ohnehin vorhandenen Stadtbahn.
-> Die Buslinie sollte dahin fahren, wo die Fahrgäste hinwollen. Ohne Mehraufwand könnte die Linie 44 auch über Rotebühlplatz und Wilhelmsbau, anstatt über Marienstr. und Österr. Platz fahren. Um Parallelverkehr zu vermeiden stelle ich die Teilstrecke zwischen Rotebühlplatz und Hbf. zur Diskussion. Meines Erachtens gibt es hier bereits genug Angebote durch diverse schnellere S- und U - Bahnverbindungen.
D1. Die Linie 92 hat meines Erachtens den falschen und damit unattraktiven Linienweg. Da die Linie 92 vorrangig dem Überortsverkehr dient, sollte sie den Fahrgästen von außerhalb möglichst direkte Verbindungen zum Stadtteilzentrum und zur S - Bahnlinie bieten. Auch sollte sie weitgehend auf der Hauptstr. bleiben.
In Wirklichkeit macht die Linie 92 aber einen Umweg, und fährt durch die Reinsburgstr, statt durch die Rotebühlstr. Das Stadtteilzentrum an der Schwabstr. und die dortige S - Bahn werden darum nicht erreicht.
-> Die Linie 92 sollte dem Fahrtweg der Linie 44 folgen und somit Anschluss an die S - Bahn bieten. Als Lösung stelle ich zwei Vorschläge zur Diskussion:
1. Die Linie 92 wird in den Takt der Linie 44 integriert. Die damit freiwerdenden Kurse der L. 44 bedienen dann als Linie 144 die Route der bisherigen L.92, zum Beispiel dann mit Fahrt ins Gewerbegebiet Stuttgart West (= L.144: Rotebühlplatz - Feuersee - Reinsburgstr - Kleiststr - Unter dem Birkenkopf).
2. Die Linie 92 fährt stadteinwärts ab Westbahnhof als Expresslinie und bedient nur die wichtigsten Stationen Westbahnhof, Schwabstraße, Feuersee und Rotebühlplatz. Die Haltestellen auf der Reinsburgstr werden durch eine neue Stadtbuslinie übernaommen
-> Je nach Umsetzung kein Mehraufwand oder mittlerer Mehraufwand.
D2. Die jetzige Linie 92 hat zu wenige Haltestellen. Hier rächt sich, dass die L. 92 als Überortslinie plötzlich Naherschließungsfunktion übernimmt, dies aber eben nur unzureichend. Andererseits fährt sie eben auch an den typischen Zielen einer Überortslinei vorbei.
Es fehlen folgende Haltestellen:
- Silberburg- / Reinsburgstr. Die jetzige Haltestelle mit diesem Namen ist mehrere 100 Meter von der eigentlichen Kreuzung entfernt.
- Die jetzige Haltestelle sollte eigentlich Herrmannstr. heißen.
- Hasenbergsteige
- Reinsburg-/Seyfferstr.
- Kleiststr.
-> Einrichtung neuer Haltestellen. Wenn die L.92 durch die Rotebühlstr. fährt, wäre es kein Problem, wenn diese Haltestellen durch eine Ortsbuslinie angefahren werden. Marginaler Aufwand.
E. Die obere Reinsburgstr ist nicht mit dem nächstgelegenen Stadtteilzentrum Schwabstr verbunden und die Höhenlagen entlang der Hasenbergsteige sind überhaupt nicht an den Nahverkehr angeschlossen.
-> Sinnvoll wären in beiden Fällen meines Erachtens kleine Ortsbuslinien, die dann die L. 92 in dem jeweiligen Teilgebiet auch ersetzen würden (Die L.92 würde die L.44 mitbedienen). Diese Kurse könnten dann im 30 - Minutentakt, teilweise auch von Kleinbussen übernommen werden. Teile der oben bereits erwähnten Erschließungslücken könnten damit mitbedient werden.
Vorschlag 1: Eine neue Kleinbuslinie 144 im 30 - Minutentakt S Schwabstr - Schwabstr - Reinsburgstr - Gewerbegebiet Westbahnhof (statt oben vorgeschlagener Alternativbedienung durch die L44)
Vorschlag 2: Eine neue Kleinbuslinie 192 im 30 - Minutentakt Rotebühlplatz - Österr. Platz - Marienstr. - Reinsburgstr - Hasenbergsteige - Hohentwielstraße - Südheimer Platz
Holger
Beiträge: 7.782
Themen: 17
Registriert seit: 02 / 2010
(30. 04. 2016, 11:40)Holger2 schrieb: Aber ich fände es toll, wenn sich jemand die anderen Stadtteile auch jeweils anschauen und die Schwachstellen herausfiltern könnte. Dazu wurden hier schon Vorschläge gemacht: http://forum.gtvier.de/myBB/showthread.p...6#pid26426
|