07. 02. 2017, 21:35
Ich wollte mir mal zum Spaß durchrechnen, wie leistungsfähig die geplante Notfall-Wendeanlage zwischen Mittnachstraße und Hauptbahnhof je nach Ausbau sein könnte und dazu auch Eure Meinung hören.
In allen Beispielen gilt:
Ich habe die Zeit in Phasen (mit 1/4 Taktabstand) zerlegt, um die Gleisbelegung darzustellen. Damit ein 2,5-Minuten-Takt möglich wäre, müsste eine Phase 37,5 Sekunden kurz sein. Ob das in irgendeiner Variante funktionieren würde, sei mal dahingestellt, wobei das im Notfallbetrieb ja auch keine Voraussetzung wäre.Was meint Ihr denn, was für eine Phasenlänge und damit ein Taktabstand für die Beispiele realistisch sein könnte?
Ein mittiges Wendegleis
Es ist ja derzeit ein mittiges Wendegleis geplant, wobei mir die genaue Planung nicht bekannt ist und ich daher von einem einfachen Wendegleis mit Prellbock und ohne weitere Einrichtungen ausgehe. Ich habe diese Variante mal (zunächst) mit ein paar kleinen meiner Meinung nach realistisch möglichen Anpassungen ergänzt:
Beispiel (1) zur Nutzung der Wendeanlage bei einer Komplettsperrung des Hauptbahnhofs in der vermutlich einzig sinnvollen Variante (2-3 Züge im Wendebereich)
Beschreibung:Zug x wird zu Zug y im nächsten Durchlauf
4>1 10/12 (06:15 Minuten* bei Gesamtwendezeit 07:30 Minuten*)
5>2 08/12 (05:00 Minuten* bei Gesamtwendezeit 07:30 Minuten*)
6>3 08/12 (05:00 Minuten* bei Gesamtwendezeit 07:30 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)
Zwei mittige Wendegleise
Eine meiner Meinung nach bessere (aber natürlich teurere) Variante, die ich auch hier oder auf DSO schon vorgeschlagen habe, wäre die Variante mit zwei mittigen Wendegleisen hintereinander
Ich schätze mal grob, dass das vom Platz her machbar wäre:
Entfernung Hauptbahnhof - Mittnachtstraße laut Google Maps etwa 1.600 Meter (- 100 Meter, da ich wohl etwa die Haltestellenmitte der Mittnachtstraße genommen habe, allerdings ist die Luftlinie natürlich kürzer als um den Bogen rum)
Abschnitte B/C/D: 250 Meter (210 Meter aufgerundet)
Abstand A-B, B-C: 125 Meter*
Abstand C-D: 375 Meter (3x 125 Meter*)
Abstand D-Hauptbahnhof: 250 Meter (2x 125 Meter*)
Summe 1.500 Meter (an verschiedenen Stellen aufgerundet)
* Annahme 60 km/h-Weiche z. B. EW xx-500-1:12 = 500/9 = 55 Meter x 2 = 110 Meter "aufgerundet" wegen Gleisabstand usw.)
Es wird also wohl nicht einfach sein, könnte aber im Bereich des Möglichen sein. Was meint Ihr?
Beispiel (2.1) zur Nutzung der Wendeanlage bei einer Komplettsperrung des Hauptbahnhofs mit gleichlangen Gesamtwendezeiten (3-4 Züge im Wendebereich)
Beschreibung:Zug x wird zu Zug y im nächsten Durchlauf
5>1 12/16 (07:30 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
6>2 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
7>3 10/16 (06:15 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
8>4 10/16 (06:15 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)
Da das Beispiel 2.3 etwas komplexer ist, habe ich das nächste Beispiel verständnishalber (zum Warmmachen) stehen lassen, obwohl es natürlich nicht sonderlich sinnvoll ist.
Beispiel (2.2) zur Nutzung der Wendeanlage bei einer Komplettsperrung des Hauptbahnhofs mit ungleichen Gesamtwendezeiten (3-4 Züge im Wendebereich)
Beschreibung:
Zug x wird zu Zug y im nächsten Durchlauf
5>1 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 11:15 Minuten*)
6>3 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 13:45 Minuten*) + 02/16 auf Wartegleis (01:15 Minuten*)
7>4 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 13:45 Minuten*) + 02/16 auf Wartegleis (01:15 Minuten*)
8>2 08/16 (05:00 Minuten* bei Gesamtwendezeit 06:15 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)
Beispiel (2.3) zur Nutzung der Wendeanlage bei einer Komplettsperrung des Hauptbahnhofs mit möglichst langer Standzeit für Richtungswechsel (4-5 Züge im Wendebereich)
Beschreibung:
Zug x wird zu Zug y im nächsten bzw. übernächsten Durchlauf
5>3
6>1 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
7>2 12/16 (07:30 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
8>4 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 12:30 Minuten*)
9>5>3 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 17:30 Minuten*) + 08/16 auf Wartegleis (05:00 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)
In allen Beispielen gilt:
Ich habe die Zeit in Phasen (mit 1/4 Taktabstand) zerlegt, um die Gleisbelegung darzustellen. Damit ein 2,5-Minuten-Takt möglich wäre, müsste eine Phase 37,5 Sekunden kurz sein. Ob das in irgendeiner Variante funktionieren würde, sei mal dahingestellt, wobei das im Notfallbetrieb ja auch keine Voraussetzung wäre.Was meint Ihr denn, was für eine Phasenlänge und damit ein Taktabstand für die Beispiele realistisch sein könnte?
Ein mittiges Wendegleis
Es ist ja derzeit ein mittiges Wendegleis geplant, wobei mir die genaue Planung nicht bekannt ist und ich daher von einem einfachen Wendegleis mit Prellbock und ohne weitere Einrichtungen ausgehe. Ich habe diese Variante mal (zunächst) mit ein paar kleinen meiner Meinung nach realistisch möglichen Anpassungen ergänzt:
- Zugang des Wendegleises zum Hbf (dann könnten z. B. bei Veranstaltungen Sonderzüge auch Richtung Schwabstraße kurzfristig ausrücken)
- Direkt nach dem Wendegleis ein stumpfer und spitzer Gleiswechsel, damit im Falle einer kompletten Störung der Stammstrecke im Bereich Hauptbahnhof auf drei Gleisen gewendet werden kann.
Code:
_________________________________________C_______________________________B_________________________A___________
Hauptbahnhof / \ / \ \____________E___________/ Mittnachtstraße
_________________________/___\___________H____________/___\_/____________I___________\_____________J___________
Beschreibung:
- Die Gleise werden in der Reihenfolge E>C>H zum Wenden genutzt.
- Hierdurch kann in Gleis C eingefahren werden, während aus Gleis H ausgefahren wird.
- Die Ausfahrt erfolgt in der gleichen Reihenfolge wie die Einfahrt.
Code:
----- Gleis bzw. Gleisabschnitt
Phase A B C E H I J
01 4 2 3 1
02 4 2 3 1
03 2 4 3
04 4 3 2
05 5 4 3 2
06 5 4 3 2
07 5 4 3
08 5 4 3
09 6 5 4 3
10 6 5 4 3
11 6 5 4
12 5 4 6
4>1 10/12 (06:15 Minuten* bei Gesamtwendezeit 07:30 Minuten*)
5>2 08/12 (05:00 Minuten* bei Gesamtwendezeit 07:30 Minuten*)
6>3 08/12 (05:00 Minuten* bei Gesamtwendezeit 07:30 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)
Zwei mittige Wendegleise
Eine meiner Meinung nach bessere (aber natürlich teurere) Variante, die ich auch hier oder auf DSO schon vorgeschlagen habe, wäre die Variante mit zwei mittigen Wendegleisen hintereinander
Code:
_________________________________________D______________________________C_________________________B_________________________A___________
Hauptbahnhof / \ / \ \___________F____________/____________E___________/ Mittnachtstraße
_________________________/___\___________G____________/___\_/___________H____________\____________I___________\_____________J___________
Ich schätze mal grob, dass das vom Platz her machbar wäre:
Entfernung Hauptbahnhof - Mittnachtstraße laut Google Maps etwa 1.600 Meter (- 100 Meter, da ich wohl etwa die Haltestellenmitte der Mittnachtstraße genommen habe, allerdings ist die Luftlinie natürlich kürzer als um den Bogen rum)
Abschnitte B/C/D: 250 Meter (210 Meter aufgerundet)
Abstand A-B, B-C: 125 Meter*
Abstand C-D: 375 Meter (3x 125 Meter*)
Abstand D-Hauptbahnhof: 250 Meter (2x 125 Meter*)
Summe 1.500 Meter (an verschiedenen Stellen aufgerundet)
* Annahme 60 km/h-Weiche z. B. EW xx-500-1:12 = 500/9 = 55 Meter x 2 = 110 Meter "aufgerundet" wegen Gleisabstand usw.)
Es wird also wohl nicht einfach sein, könnte aber im Bereich des Möglichen sein. Was meint Ihr?
Beispiel (2.1) zur Nutzung der Wendeanlage bei einer Komplettsperrung des Hauptbahnhofs mit gleichlangen Gesamtwendezeiten (3-4 Züge im Wendebereich)
Beschreibung:
- Die Gleise werden in der Reihenfolge F>E>D>G zum Wenden genutzt.
- Hierdurch kann in Gleis D eingefahren werden, während aus Gleis G ausgefahren wird.
- Die Ausfahrt erfolgt in der gleichen Reihenfolge wie die Einfahrt.
Code:
----- Gleis bzw. Gleisabschnitt
Phase A B C D E F G H I J
01 5 3 2 4 1
02 5 3 2 4 1
03 5 3 2 4
04 3 2 5 4
05 6 3 5 4 2
06 6 3 5 4 2
07 6 5 4 3
08 6 5 4 3
09 7 6 5 4 3
10 7 6 5 4 3
11 7 6 5 4
12 7 6 5 4
13 8 7 6 5 4
14 8 7 6 5 4
15 8 7 6 5
16 8 7 6 5
5>1 12/16 (07:30 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
6>2 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
7>3 10/16 (06:15 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
8>4 10/16 (06:15 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)
Da das Beispiel 2.3 etwas komplexer ist, habe ich das nächste Beispiel verständnishalber (zum Warmmachen) stehen lassen, obwohl es natürlich nicht sonderlich sinnvoll ist.
Beispiel (2.2) zur Nutzung der Wendeanlage bei einer Komplettsperrung des Hauptbahnhofs mit ungleichen Gesamtwendezeiten (3-4 Züge im Wendebereich)
Beschreibung:
- Die Gleise werden in der Reihenfolge F>D>G>E zum Wenden angefahren.
- Durch D>G kann in Gleis D eingefahren werden, während aus Gleis G ausgefahren wird.
- Bei der Ausfahrt wird E vor D>G gezogen (F>E>D>G), wodurch die Wendezeit bei den Gleisen D und G auf Kosten der Wendezeit von Gleis E erhöht wird.
- Die Abfahrt stadtauswärts erfolgt um 1/2 Zugabstand versetzt zur Einfahrt in die Wendeanlage.
Code:
----- Gleis bzw. Gleisabschnitt
Phase A B C D E F G H I J
01 5 3 2 1 4
02 5 3 2 4 1
03 5 3 2 4 1
04 3 2 5 4 1
05 6 3 2 5 4
06 6 3 2 5 4
07 6 3 5 4 2
08 6 3 5 4 2
09 7 6 5 4 3
10 7 6 5 4 3
11 7 6 5 4 3
12 7 6 5 4 3
13 8 7 6 5 4
14 8 7 6 5 4
15 6 8 5 7 4
16 6 8 5 7 4
Zug x wird zu Zug y im nächsten Durchlauf
5>1 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 11:15 Minuten*)
6>3 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 13:45 Minuten*) + 02/16 auf Wartegleis (01:15 Minuten*)
7>4 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 13:45 Minuten*) + 02/16 auf Wartegleis (01:15 Minuten*)
8>2 08/16 (05:00 Minuten* bei Gesamtwendezeit 06:15 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)
Beispiel (2.3) zur Nutzung der Wendeanlage bei einer Komplettsperrung des Hauptbahnhofs mit möglichst langer Standzeit für Richtungswechsel (4-5 Züge im Wendebereich)
Beschreibung:
- Die Gleise werden in der Reihenfolge E>F>G>D zum Wenden genutzt.
- Ein Zug muss zur Gewinnung längerer Richtungswechselzeit 5 Minuten auf die Einfahrt eines Wendegleises warten, wodurch in diesem Beispiel die Gleise D und G auch vertauscht werden könnten.
- Bei der Ausfahrt wird die Reihenfolge von D und G vertauscht (E>F>D>G).
Code:
----- Gleis bzw. Gleisabschnitt
Phase A B C D E F G H I J
01 6 5 3 2 4 1
02 6 5 3 2 4 1
03 5 3 6 2 4
04 5 3 6 4 2
05 7 5 3 6 4 2
06 7 5 3 6 4 2
07 7 5 6 4 3
08 5 6 7 4 3
09 8 5 6 7 4 3
10 8 5 6 7 4 3
11 8 5 6 7 4
12 8 5 6 7 4
13 9 5 6 7 8 4
14 9 5 6 7 8 4
15 9 5 6 7 8
16 9 5 6 7 8
Zug x wird zu Zug y im nächsten bzw. übernächsten Durchlauf
5>3
6>1 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
7>2 12/16 (07:30 Minuten* bei Gesamtwendezeit 10:00 Minuten*)
8>4 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 12:30 Minuten*)
9>5>3 14/16 (08:45 Minuten* bei Gesamtwendezeit 17:30 Minuten*) + 08/16 auf Wartegleis (05:00 Minuten*)
* rechnerischer Wert bei 37,5 Sekunden-Phasen (s. Einleitung)